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Wie Zugvögel immer
wieder ihr Ziel finden, ist bislang ungeklärt. Doch neue Forschungen
weisen darauf hin, dass die Vögel am Pol sich zur Orientierung die Sonne
und die Zeitverschiebung zunutze machen.
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Mit Hilfe eines Radars
von einem kanadischen Eisbrecher aus verfolgte ein Forscherteam der
schwedischen Lund Universität den Zug von amerikanischen Strandläufern
und Goldregenpfeifern in den Süden, berichtet das Science Magazine.
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Zwei Theorien, wie Vögel ihr Ziel finden
Die meisten Tiere, die auf Wanderschaft sind, finden exakt ihr Ziel. Wie
das funktioniert, ist allerdings noch weitgehend ungeklärt. Zwei
Theorien gibt es dazu: Entweder verfügen diese Tiere über kleine
magnetische Moleküle, die sich in den Zellen befinden. Diese fungieren
gewissermaßen als Miniatur-Kompassnadeln. Bisher sind allerdings im
Gehirn von keinen Vögeln Sinnesnerven gefunden worden, die auf
magnetische Felder reagieren könnten.
Einer anderen Theorie zufolge rufen die sich ändernden magnetischen
Felder der Erde eine Veränderung der biochemischen Reaktionsrate hervor.
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Sternenhimmel und Sonnenstand zur Orientierung |
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Zugvögel auf dem Weg
in den Süden orientieren sich höchstwahrscheinlich an verschiedenen
Merkmalen: der Landschaft, dem Magnetfeld der Erde, am Sternenhimmel und
am Sonnenstand - ganz wie Captain Cook. |
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Die Vögel am Pol haben
es da etwas schwerer. So nahe an der Drehachse der Erde sind weder die
Sterne noch das Magnetfeld mehr zur Orientierung geeignet. Und doch
finden sie ihren Weg.
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Mathematiker rechnen nach |
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Mathematiker haben nun
ausgerechnet, was die Vögel instinktiv richtig machen: Wenn man sich an
der Sonne orientiert, ohne die innere Uhr nachzustellen und sich durch
mehrere Zeitzonen bewegt, gleicht die zurückgelegte Strecke einer
Orthodrome, d.i. die kürzeste Strecke zwischen zwei Punkten auf einer
Kugeloberfläche. (Auch Flugzeuge und Schiffe bewegen sich auf
orthodromen Routen.) |
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Und das geht so:
Fliegen die Tiere von Osten nach Westen und starten beispielsweise um 12
Uhr mittags, so liegt die Sonne genau rechts von ihnen. In der nächsten
Zeitzone ist es dann aber schon ein Uhr und die Sonne liegt knapp hinter
ihnen. Da sie ihre innere Uhr nicht korrigieren, verlagert sich ihre
Flugbahn leicht nach Süden. |
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Doch der kürzeste Weg
muss nicht immer der energiesparendste sein. Wind und Wetterverhältnisse
spielen dabei auch eine Rolle. Denn erst in einer Flughöhe von etwa drei
Kilometern finden migrierende Vögel die für sie günstigen Rückenwinde.
Und dort richten sie ihre Flugrichtung so aus, dass sie sich vom Wind
auf ihre eigentliche Strecke abtreiben lassen.
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