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Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit .  Leben 
 
Möglicher neuer Wirkstoff gegen Hepatitis C  
  Ein internationales Forscherteam hat einen möglichen neuen Wirkstoff gegen die Leberentzündung Hepatitis C entwickelt: ein synthetisches Molekül, das die Vermehrung der Hepatitis-C-Viren unterdrückt.  
Erste kleine Studie
Die prinzipielle Wirksamkeit zeigte sich in einer ersten, kleinen Studie mit acht Patienten. Die Gruppe um Daniel Lamarre von der kanadischen Sparte des Pharmakonzerns Boehringer Ingelheim berichtet darüber in "Nature".
...
Die Studie ist unter dem Titel "An NS3 protease inhibitor with antiviral effects in humans infected with hepatitis C virus" in einer Online- Veröffentlichung von "Nature" (DOI: 10.1038/nature02099, 26. Oktober 2003) erschienen.
->   Nature
...
Wirkstoff "BILN 2061"
Die acht Probanden nahmen im Laufe von 48 Stunden jeweils vier Dosen des Wirkstoffs mit der Bezeichnung BILN 2061 zu sich. Zwei Tage später war im Blut der Teilnehmer die Viruslast um den Faktor 100 bis 1.000 gesunken. Nebenwirkungen wurden nicht beobachtet.
170 Millionen Menschen betroffen
Von der chronischen Form der Hepatitis C sind weltweit schätzungsweise 170 Millionen Menschen betroffen. Die Übertragung erfolgt in erster Linie über Blut und Blutprodukte. Die Krankheit kann langfristig zu Leberkrebs führen.

Bei entsprechender Behandlung liegen die Heilungschancen zur Zeit bei etwa 50 Prozent. Aktuelle Therapien sind allerdings häufig mit Nebenwirkungen verbunden. Gegen Hepatitis C gibt es bisher keine Impfung.
->   Boehringer Ingelheim
->   Mehr über Hepatitis A, B und C
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 
  sensortimecom | 27.10, 17:19
Patente:
Von Daniel Lamarre bzw. Böhringer Ingelheim Canada wurden mehr als 15 Patente weltweit auf die o. beschr. Behandlungsmethode angemeldet.

u.a.:
US20030162169A1
US20030162168A1
Titel:
Surrogate cell-based system and method for assaying the activity of hepatitis C virus NS3 protease
Untertitel:
Surrogate cell-based system for assaying hepatitis C virus (HCV) NS3 protease activity, comprises chimeric DNA containing a transactivator domain fused downstream of a HCV DNA molecule encoding NS3-5 polyprotein
siehe Link:
http://www.delphion.com/details?pn=US23162168A1

Hier einige Europ. Pat.-Anmeldungen, derselben Forschergruppe:
EP1343897A2
EP1177211A2
PURIFIED ACTIVE HCV NS2/3 PROTEASE

Zur Zeit alle Anmeldungen im Prüfungsstadium; noch kein erteiltes Patent.
Erfolgt eine Erteilung, so wird die Behandlungsmethode monopolisiert, und es müssen an den/die Patentinhaber Lizenzgebühren gezahlt werden.

mfg Erich B. www.sensortime.com
 
 
  firearrow | 27.10, 18:01
und was bedeutet das für 170 MILLIONEN HCV infiszierte??
...wahrscheinlich "langes warten", denn bis die "pharmalobby" sich genug profit davon verspricht, werden wir mit unserer "tödlichen" krankheit(HCV löst Zhirrose und Leberkrebs aus) im regen stehen gelassen, denn die denken nicht mehr an irgendeine "heilung", sondern denken: wieviel PROFIT sie machen können!
  allthegoodnamesaregone | 27.10, 18:23
@Patent
sensortimecom, wir haben darüber schon etwas diskutiert. Es bleibt aber immer noch eine Frage offen: Wenn der Preis zu hoch ist, dann kann die Methode nicht angewendet werden.

Da der Patentinhaber aber sehr wohl ein Interesse daran hat, dass er das investierte Kapital wieder hineinbekommt, darf er den Preis nicht derart hoch ansetzen, dass sich niemand die Behandlung leisten kann.

Solange die Pharmakonzerne ihr Geld in die Foschung stecken (und davon wird vieles in "Holzwege" gesteckt), so ist es ihr gutes Recht, ihre Forschungsergebnisse patentieren zu lassen.

Bankrotte Pharmakonzerne würden auch niemandem helfen. Und der Staat kann sich derartige Investitionen anscheinend derzeit nicht leisten.
  firearrow | 27.10, 18:41
weiters.....
...die einzige therapie die es zur zeit gibt ist: 48 wochen lang pegliiertes interferon 2b + ribavirin + eventuell amantadin einzunehmen (interferon wird gespritzt)!
UND diese kombochemo hat leider sehr viele starke "nebenwirkungen", daß es passiert das man/frau den virus noch immer hat, dafür aber zb. eine polyneuropathie, oder anämien, oder muskelleiden, oder weitere schlimme krankheiten bekommt!

möchte aber niemandem angst vor der therapie machen, denn "manche" haben nicht so starke nebenwirkungen!

noch etwas zur Information:
die HCV ist nicht nur HCV, sondern sie besteht noch aus sogenannten "GENOTYPEN"!
"genotyp 1, 1a, 1b, 2, 3a, 4, 5, 6"
GENOTYP 1a +oder 1b ist der am SCHWIERIGSTEN ZU BEHANDELNDE, die heilungschancen liegen bei -30%, und bei 3a liegen sie am besten ca. -45%.

UND NOCH ETWAS:
IN ÖSTERREICH STERBEN CA. 900 HCV-INFIZIERTE MENSCHEN PRO JAHR!
Mit einem Wort: es ist eine Infektions-Krankheit die eigentlich sehr schnell um sich greift, und WELTWEIT DAGEGEN SEHR WENIG UNTERNOMMEN WIRD!
DIE WHO KANN EIN LIED DAVON SINGEN!

WÜNSCHE ALLEN BETROFFENEN, alles Gute und erhoffe für euch und mir eine baldige Gesundung!

mfG
  sensortimecom | 27.10, 19:16
Nicht bös sein...
..aber ich werde diese Patent- Aufklärungs- und Info-Kampagne solange fortsetzen bis endlich mal was geschieht.

Es geht nicht an, dass die gesamte Zukunft der Menschheit monopolisiert und mit (nicht-technizistischen!) Patenten vollgepflastert wird.

Es gibt jetzt in Deutschland bereits einige rührige Gruppen, die sich ebenfalls voll einsetzen. Swpat.ffii.org arbeitet ohne Bezahlung Tag und Nacht.
  radiodoc | 27.10, 19:50
..method for assaying the activity..
ein Patent, das wohl einenen anderen Inhalt hat, diagnostisch, nicht therapeutisch. Natürlich wird aber jedes neue Medikament patentiert. Denn Sinn deines Feldzuges verstehe ich nicht ganz.
  limbodancer | 27.10, 21:59
sensortime,
ohne den Anreiz von langfristigem Ertrag würden sich NIEMALS die Pharmafirmen auf ein Unterfangen wie die herstellung von protease inhibtoren einlassen. Gerade die forschung im Hep C feld benötigte ENORME RESOURCEN da 1. das Protease protein von HCV sehr ungünstig strukturiert ist und 2. HCV lange zeit nicht in kulturen gehalten werden konnte. Persönlich bin ich froh, dass B.I. den finanziellen Anreiz hatte. Wenn dieses Medikament nur annähernd so gut funktioniert wie erwartet ist es jeden penny wert
  sensortimecom | 28.10, 08:33
@limbo
Wenn es nur einige wenige Patente gäbe wäre ja noch nichts einzuwenden. Aber es gibt Millionen von Patente die sich auf wichtigste Zukunftsbereiche erstrecken.

Bitte auch zu bedenken:
Es ist immer zuerst ein Patent auf eine IDEE da; und nicht auf ein bereits erbrachtes Forschungsergebnis.
Mit der Patentanmeldung in der Hand werden dann Gelder (aus öffentl. Förderungsfonds, über Bankkredite; oder auch über die Börse) locker gemacht. Auch technologische Sackgassen und Flops werden so mitfinanziert; die Patente bleiben, und beeinträchtigen ihrerseits wieder Forschungen in VERWANDTEN Gebieten, die Chancen auf Erfolg hätten...

Wichtige medizinische Forschungen und Projekte gehören in die Hand des Gemeinwesens unter demokratischer Kontrolle. Das Volk soll entscheiden welche Projekte Vorrang haben, wobei es absolute Transparenz zu geben hat.
Ein solches "Gemeinwesen" muss nicht = Staat sein.
Für die Zukunft MUSS es Alternativen zu den bestehenden korrupten, von Lobbies beherrschten Systeme geben, die kein Interesse an Transparenz haben, und ihr hohes Einkommen davon ableiten, dass "alle Dinge so furchtbar kompliziert" sind.
  sensortimecom | 28.10, 08:36
Siehe auch:
http://www.3sat.de/nano/news/06693/

Ganz interessant.
  sensortimecom | 28.10, 08:38
Und Patent auf Blutkonserven-Test: http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/nano/news/06693/
.
  allthegoodnamesaregone | 28.10, 08:57
@sensortimecom
Wieso sollte ich Dir böse sein? Ich habe doch bereits in einem anderen Forum geschrieben, dass unter Deinen Prämissen die Patentierung tatsächlich falsch ist. Deshalb auch meine Anspielung auf unseren Meinungsaustausch.

Mein Posting sollte eher eine Reaktion auf firearrow sein.
  firearrow | 27.10, 14:16
falls irgendein posterIn hier keine HCV hat, ...
...dann sollte er oder sie die klappe halten, bevor so weitere "unqualifizierte" aussagen getätigt werden!

ich habe HCV und weiß nicht woher, denn ich nehme/nahm keine drogen, und blutplasmaspender war ich auch nicht, und blutkonserven wurden mir auch nicht verabreicht!

Zur INFORMATION der "unwissenden" hier:
das hepatitis-C-virus ist einer der hatnäckigsten viren, denn er ist ausserhalb des körpers als einziger bis zu 3 WOCHEN LEBENSFÄHIG, es genügt also mit infizierten eingetrocknetem Blut in kontakt zu kommen!
die "übertragung" funktioniert mittels blut zu blut kontakt, also wenn ich sogar eine kleine "wunde" nur habe, die blutet, und ich mit einem infizierten in kontakt komme, "BINGO"!

des weiteren gibt es sehr viele menschen die nicht mal wissen, daß sie HCV haben, da diese INFEKTIONSKRANKHEIT einen "schleichenden" VERLAUF besitzt, und sehr leicht mit der SYMPTOMATIK einer GRIPPE zu verwechseln ist!

ERGO: müssen menschen die eine HCV haben nicht unbedingt DROGENKONSUMENTEN, oder HOMOSEXUELLE, oder ALKOHOLIKER oder BLUTPLASMASPENDER sein!!!

EMPFEHLE DAHER, DAß SICH JEDER "SICHERHEITSHALBER" BEIM ARZT AUF EINE MÖGLICHE HEPATITIS UNTERSUCHEN LÄßT, DENN ES GIBT ZUMINDEST SEHR GUTE TESTS, WO DIESE FESTGESTELLT WERDEN KANN!!

mfG


 
 
  bimsi | 27.10, 14:58
Ich bin auch Hep C infiziert
danke für Deine Aussage - ich bin nur durch Zufall draufgekommen, und die unqualifizierten Äußerungen kann ich auch nicht mehr hören - weiter so **KÄMPFE**
  firearrow | 27.10, 18:58
@bimsi
...kämpfe bereits seit drei jahren, und bin mit meinem HCV-Genotyp 3a, sehr oft abgewiesen worden mit dem argument: "naja, sie haben eh nur die harmloseste variante, kommens halt in 10 jahren wieder!"
in lainz war es am schlimmsten, da machte man bei mir eine leberbiopsie, und dann wurde ich 1-2jahre lang hinausgeschoben (nicht mal eine Therapie mit Interferon- Ribavirin bekam ich) mit dem Argument: "der Sponsor des Medikaments sei abgesprungen, und sie müßten sich erst um einen neuen umsehen"!

also nicht nur in der Geriatrie in lainz ein SKANDAL, sondern auch im Pavillion 5/innere medizin!

mfG
  limbodancer | 27.10, 22:03
bimsi und fire - sorry
falls ihr euch über meinen bescheuerten Injektionsnadel verweis geärgert habt, tut es mir aufrichtig leid. Mir ging es nur darum Blutübertragung und Blutprodukt auseinanderzuhalten wegen dieser Anti-blutspender meldung. aber wie gesagt, die bemerkung war wohl unangebracht. Sorry nochmals.
  grafvonkrolock | 27.10, 13:32
Wäre ich...
Pharma-Industrieller, ich würde die berühmteste Blondine der Welt bitte, lauthals zu verkünden, sie habe nur mehr wenige Jahre zu leben, um sie sie dann - medienwirksamst - mit meinem Wirkstoff der Welt zu erhalten... Aber Gott sei Dank sind die Industriellen dieser Welt weit moralischer als meine böse, böse Phantasie...
 
 
  ooooooops | 27.10, 12:33
blut
rettet leben?
 
 
  limbodancer | 27.10, 13:11
ja, du wirst es nicht glauben...blut rettet leben
Diese infektionen via blutprodukte fanden zu einer zeit statt, als Hep-C noch nicht entdeckt war bzw. als die Tests noch zu wenig sensitiv waren. Heutzutage wird jede blutspende sowohl auf Hep-C Antikörper als auch auf Hep-C RNA getested, was die übertragung mit an sicherheit grenzender wahrscheinlichkeit ausschliesst. ALSO: Blut vom roten kreuz rettet leben. blut hingegen, das an einer drogen- oder doping- injektionsnadel klebt, nicht.
 
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