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Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit .  Leben 
 
Lockruf der Eizelle: Wie Spermien ihr Ziel finden  
    Wie findet ein Spermium die Eizelle? Auf diese Frage haben deutsche Forscher neue Antworten gefunden. Sie beobachteten, was geschieht, wenn ein Spermium mit dem "Lockstoff" der Eizelle in Kontakt kommt.  
 
 
 
Die Biophysiker des Forschungszentrums Jülich fanden unter anderem heraus, dass schon ein einziges Lockstoff-Molekül ausreicht, um die Signalkette in Spermien in Gang zu setzen.

Eine ähnlich hohe Empfindlichkeit ist bislang nur von Sehzellen bekannt, die durch ein einziges Lichtquant erregt werden können. Die Ergebnisse wurden im Fachmagazin "Nature Cell Biology" veröffentlicht.
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"Signal flow and motor response controling chemotaxis of sperm"
Der Artikel "The signal flow and motor response controling chemotaxis of sea urchin sperm" ist erschienen im Fachmagazin "Nature Cell Biology", Bd. 5, Nr. 2, Seiten 109 - 117 (Februar 2003; doi:10.1038/ncb915).
->   Abstract in "Nature Cell Biology"
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Der chemische "Lockruf" der Eizelle
 
 
Eizellen setzen chemische "Lockstoffe" frei, um Spermien anzulocken. Die Spermien orientieren sich an diesem so genannten Lockstoffgradienten, der die Eizelle umgibt - und sind so in der Lage, die Eizelle aufzuspüren.

Die Steuerung des Schwimmverhaltens von Spermien durch einen chemischen Reiz - "Chemotaxis" - beobachtet man bei einfachen Meerestieren bis hin zum Menschen. Bisher konnte man aber erst nach mehreren Sekunden beobachten, wie Spermien auf den chemischen Lockstoff der Eizelle reagieren.
Beobachtungen der ersten Millisekunden
 
 
Doch was geschieht unmittelbar in den ersten Millisekunden? Die Arbeitsgruppe um Benjamin Kaupp und Ingo Weyand konnte mit neuen Techniken verfolgen, wie der chemische Reiz in Spermien verarbeitet wird.
Trick: Peptid wird erst durch UV-Blitz aktiv
 
 
Dazu werden Spermien einer Seeigel-Art mit dem Lockstoff gemischt. Dieses Peptid wurde chemisch so verändert, dass es erst durch einen UV-Blitz seine Wirkung entfaltet.

Mit diesem Trick können die Wissenschaftler den Zeitpunkt bestimmen, ab dem die Spermien dem Lockstoff ausgesetzt sind. Das Peptid bindet an ein Rezeptorprotein auf der Oberfläche der Spermien, wodurch in den Spermien ein Botenstoff synthetisiert wird.
Botenstoff-Konzentration steigt schnell an
 
 
Die Wissenschaftler fanden heraus, dass die Konzentration des Botenstoffs sehr schnell ansteigt, nachdem die Spermien mit dem Lockstoff gereizt wurden. Dieser bewirkt demnach, dass sich ein Ionenkanal öffnet und Calciumionen in das Innere des Spermiums strömen.
Änderung der Schwimmbewegungen
 
 
In Abwesenheit des Lockstoffs schlägt der Spermien-Schwanz regelmäßig und treibt die Zelle auf einer spiralförmigen Schwimmbahn vorwärts. Unter einem Mikroskop verfolgten die Forscher, wie die Spermien bei Berührung mit dem Lockstoff ihre Schwimmbewegung ändern:

Nachdem das Calcium in die Zelle eingeströmt ist, schlägt der Spermien-Schwanz asymmetrischer, und die Spermien führen Wendemanöver durch. Letztlich sammeln sich die Spermien an der Lockstoff-Quelle.
Möglicher Ansatz für neue Verhütungsmethode
 
 
Erst wenn man die zellulären Signalwege genau versteht, kann man in den Prozess eingreifen, meinen die Jülicher Forscher. So könnte eine gezielte Blockade der Signalkette im Spermium zu einer Methode der Empfängnisverhütung beim Mann führen.
->   Forschungszentrum Jülich
 
 
 
Mehr zu diesem Thema in science.ORF.at:
->   Sperma: Qualität ist wichtiger als Quantität
->   Im Team kommen Maus-Spermien schneller ans Ziel
->   Umweltöstrogene beeinflussen Spermien

 
 

 
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  transuran | 18.03, 14:36
an momorats
ich sagte rückführbar auf die kraft von 3 physikalischen energien,die jedes elementarteilchen enthält.solltest du mit dem lesen schwierigkeiten haben,dann verwende ein blinden-ausgabegerät.zu den kompl.systemen:1000 dumme werden immer 1000 dumme bleiben,und einen wirklich vifen nicht ersetzen!
 
 
 
  transuran | 15.03, 22:18
lockstoff
jedes elementarteilchen oder materie besteht ausschliesslich aus abstrakter köperloser energie.es gibt nichts stoffliches.ergo auch keine chemische energie.es existieren im gesammten universum nur 3 energien nähmlich magnetismus,elementarladung und kinetik.und jeder vorgang ist ausschliesslich auf diese 3 physikalischen energien rückführbar!ansonsten viel vergnügen bei euren interessannten versuchen nur versteht diese besser.
 
 
 
  momorats | 16.03, 12:06
ahäm:
das Gesamte ist immer mehr als die Summe seiner Teilchen!!!! Behirne das! Ein komplexes System besitzt folglich immer Eigenschaften, die sich nicht aus denen seiner "Zahnräder" vorhhersagen, oder berechnen lassen! Ergo man kann es NICHT zurückführen.
 
  sensortimecom | 14.03, 17:30
Lockstoff-Gradienten, Sensorik und Autoadaption
Ich zitiere den Autor:
>...Eizellen setzen chemische "Lockstoffe" frei, um Spermien anzulocken. Die Spermien orientieren sich an diesem so genannten Lockstoffgradienten, der die Eizelle umgibt - und sind so in der Lage, die Eizelle aufzuspüren..<

Nun: Was ist unter "Lockstoffgradienten" zu verstehen ? Wir habe es im Wesentlichen mit folgendem physikalischen Prozess zu tun:

a) Die Eizelle als chem. "Signalgeber" bzw. "Transmitter" die Botenstoffe freisetzt, die sensorisch wahrgenommen werden können (adäquates Beispiel: Photonen, die von optischen Sensoren "wahrgenommen" werden)

b) Spermien, bestehend aus chem. Rezeptoren (spez. Protein!) mit sensorischer Eigenschaft, die auf o.g. Transmitter reagieren (Peptid -> an Protein -> Botenstoff-Synthese ->Steuerungsbefehl -> automotorisches Verhalten usw.

 
 
 
  sensortimecom | 14.03, 17:30
--->weiter
c) "Motorik" bzw. automotorisches Verhalten in den Spermien mit dem Ziel, gelernte gespeicherte Bewegungsmuster nachzuvollziehen. Die
"Lernphase" setzt ein, sobald sich die Spermie im sensorischen Lockstoff-Gradientenbereich befindet. Dann setzt ein Synergie- bzw. Optimierungseffekt ein, der die Lernphase in eine "Erkennungsphase" wandelt: synchron dazu erhält die "Motorik" jene Impulse, die auf die Annäherung an den Transmitter (Eizelle) abzielt.

ALLE beschriebenen Vorgänge finden in der ZEITDOMÄNE statt; sie setzen die Aquirierung, Speicherung und Echtzeit-Analyse von Verstreichzeitmustern voraus; sowie ein inherentes Bestreben, referente Muster mit gespeicherten Mustern zwecks Erreichung von Auto-Adaption zu vergleichen, das allen biologischen Strukturen zu eigen ist.

Ausführlich beschrieben in meiner page:
http://www.sensortime.com/time-de.html

Analoges Funktionsbeispiele aus der Technik, die jeder versteht, gibt es UNZÄHLIGE.
Einfaches Beispiel: Wenn du nachts einen Bergsteiger suchst, der mit einer Lampe Signale gibt, orientierst du dich SOLANGE an den "optischen Gradienten" bis zu ihm gefunden hast. JE NÄHER DU ihm kommst, desto RASCHER optimiert sich dein LERNVERHALTEN - die letzte Phase ist ein beschleunigten "Hinlaufen". Eine sehr gute Metapher, meine ich.

mfg Erich B. www.sensortime.com
 
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