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Wahlen: Broukal skizziert Forschungs-Paket  
  Der SPÖ-Kandidat für die Nationalratswahl Josef Broukal skizzierte am Mittwoch ein Fünf-Punkte-Paket für eine künftige Forschungs- bzw. Investitionspolitik in Österreich. Kritik daran übte die ÖVP.  
Die beiden Quereinsteiger und SPÖ-Kandidaten Josef Broukal und Markus Marterbauer präsentierten ihre Vorstellungen im Rahmen einer Pressekonferenz - sie reichen vom Schaffen neuer Forscher-Stellen bis zum Zusammenbringen von Forschung und Wirtschaft.
Vorbild Schweden, Finnland und Schweiz
Der Ex-ORF-Anchorman Broukal, der sich bereits als Journalist sehr stark mit den Themen Forschung und Innovation befasste und auf der Bundesliste der SPÖ auf dem sicheren Platz neun kandidiert, betonte, Österreich dürfe sich in Sachen Forschungs- und Entwicklungsquote nicht am EU-Durchschnitt, sondern müsse sich an den besten orientieren.

Als Beispiele führte er Schweden mit einer Quote von 3,8 Prozent, Finnland mit 3,3 Prozent und die Schweiz mit 2,8 Prozent an. "Da müssen wir hin", so Broukal.
Fünf konkrete Vorschläge
Seine konkreten Vorschläge: 1. in kürzester Zeit Stellen für 2.000 bis 3.000 Forscher schaffen, 2. die Förderungsinstrumente des Staates zusammenzufassen, was bedeute, dass die Forschungsagenden, die derzeit in vier Ministerien und zusätzlich noch beim Rat für Technologie lägen, in einem Ressort kanalisiert werden müssten, 3. eine Evaluierung der Tätigkeit der Forschungsfonds FFF und FWF, 4. die Schaffung von größeren Forschungseinrichtungen, um im Rahmen des 6. Rahmenprogramms für F & E auch wirklich zum Zug kommen zu können und schließlich 5. Forschung und Wirtschaft zusammenzubringen und Wissenschaftler zu ermutigen, Unternehmen zu gründen.
Marterbauer: Bedeutung der Investitionstätigkeit
Der Wirtschaftsforscher Marterbauer (Wifo), er tritt auf Platz 15 der Wiener Landesliste und damit einem möglichen, aber nicht sicheren Platz an, unterstrich die hohe Bedeutung der Investitionstätigkeit. Österreich habe hier einen dramatischen Einbruch zu verzeichnen, 2001 und 2002 habe es einen Investitionsrückgang im Ausmaß von fünf Prozent gegeben. Die niedrigen Investitionen seien zudem nicht durch die internationale Konjunkturlage bedingt, so die Analyse des Wirtschaftsforschers.

Vielmehr sei dieser Investitionseinbruch "hausgemacht", in der EU habe es einen Rückgang um nur zwei Prozent gegeben. Marterbauer verwies auf das Streichen des Investitionsfreibetrages mit Beginn 2002 sowie auf die hohen Vorauszahlungen, die Unternehmen nun zu leisten hätten.
Antizyklische Budgetpolitik
Das wichtigste sei nun einmal, die Erwartungen der Unternehmen zu stabilisieren. Gebraucht werde daher eine "mittelfristig ausgerichtete Wirtschaftspolitik". Marterbauers Vorschläge sehen u.a. vor: eine antizyklische Budgetpolitik, steuerliche Vorteile für Investitionen, eine gute öffentliche Infrastruktur (Stichwort: Verkehrsinfrastruktur), Aktivitäten im Bereich Kommunikations- und Informationstechnologie (Stichwort: Ausbildungsangebote).
Maßnahmen kosten Geld
Sowohl Broukal als auch Marterbauer betonten, dass diese Maßnahmen anfangs Geld kosten würden, also Mehrausgaben bedeuten würden, in einer durch das Ankurbeln der Wirtschaft dann erreichten guten Konjunkturlage wäre dann aber strikte Budgetdisziplin einzuhalten.

Die Investitionen in den Verkehrsbereich will Marterbauer durch eine höhere Lkw-Maut - er nannte einen Wert von 29 bis 30 Cent pro Kilometer - finanzieren.
Rauch-Kallat: Argumente an Realität vorbei
Kritik an den Aussagen von Broukal und Marterbauer übte die ÖVP. "Quereinsteiger brauchen eben eine gewisse Zeit, bis sie sich mit der politischen Realität in ihrer eigenen Partei vertraut gemacht haben", so ÖVP-Generalsekretärin Maria Rauch-Kallat in einer Aussendung.

Beide SPÖ-Kandidaten würden zum Teil an der Realität vorbei argumentieren, zum Teil ÖVP-Positionen übernehmen.
Teilweise Übernahme von ÖVP-Konzepten
Mit seinen konkreten Vorschlägen zur Forschungspolitik formuliere Broukal Ziele, ohne dass er den Weg zur Umsetzung aufzeige, oder er übernehme Dinge, die von der ÖVP bereits in Angriff genommen worden seien. So sei etwa die geforderte Schaffung größerer Forschungseinrichtungen längst im Laufen. Sie verwies etwa auf Austron. Auch die Evaluierung der Tätigkeit der Forschungsfonds FFF und FWF sei ÖVP-Position.
Marterbauer "nicht näher kommentieren"
Die Aussagen Marterbauers müsse man "nicht näher kommentieren, denn dieser hat bereits vor seinem Ausscheiden als sogenannter unabhängiger Wirtschaftsforscher gezeigt, dass er bereit ist, aus parteipolitischem Interesse sachlich unrichtige Aussagen zu treffen".
->   ÖVP
->   SPÖ
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Wissen und Bildung 
 
  kerberos | 25.10, 06:54
FInd ich gut
Man kann ja nicht immer nur sparen um das Budget im Gleichgewicht zu halten. Irgendwann wird sowieso mehr Geld benötigt, also ist es vollkommen klar, dass man sich bemühen muss kluge Investitionen zu machen. Das heißt, wenn man die Forschung antreibt, dann wird vielleicht schon bald einmal wieder etwas mehr Geld in die Staatskassen fließen.
Wenn es keine Weiterentwicklung gibt, wird Österreich ja nur noch uninteressanter für die Wirtschaft und wir kommen nie mehr raus aus der Rezession.

mfG 3Hund
 
 
  manager | 24.10, 13:06
Alles Gute für die Wahl!
Und nicht vergessen, Forschung ist nicht gleich Forschung in Österreich. Es sollte nur gefördert werden, was Österreich wirklich braucht. Dort werden die Arbeitsplätze automatisch geschaffen! Es muss nicht das gefördert werden, was scheinbar der Förderung am meisten bedarf. Schnorrer gibt es überall und manche haben darin viel Übung.
 
 
  zeitdieb | 24.10, 11:50
ORF ist leider nicht OBJEKTIV sondern KNALLROT!
Dieses Beitrag beweist es!. Auch auf FM4 sind die roten Tendenzen nicht zu überhören!!! - Wenn hier schon groß für die SPÖ Werbung gemacht wird, dann bitte auch für die übrigen Parteien!
 
 
  sensortimecom | 24.10, 10:34
Innovation ist...
...wenn`s auf die BIRNE ankommt...;-)

Für diesen GENIALEN WERBEFELDZUG in den Medien und an Plakatwänden - der die Österreicher derart fasziniert, dass sie Tag und Nacht nur mehr über Forschung reden;-) - hat die österr. Bundesregierung an die 10 Mio. EURO ausgegeben...

Bange Frage: Falls die neue Regierung von der anderen Partei ist, werden dann statt 10 Mio. HUNDERT Millionen Euro - eventuell für einen neuen, NOCH ÜBERZEUGENDEREN Werbefeldzug -ausgegeben?
 
 
  ringtone | 24.10, 14:14
deine logik überzeugt wirklich!
genialer schachzug, eine potentielle neue regierung nach den taten der alten zu be- und verurteilen!
  sensortimecom | 24.10, 16:21
Ich hab sie alle gleich lieb......
.
  allthegoodnamesaregone | 24.10, 09:24
Jetzt einmal unabhängig von der Qualität dieses Beitrages:
Der hat eigentlich nichts auf der science-Seite verloren. Er ist nämlich reiner Wahlkampf und damit Politik.
 
 
  kakkerlakk | 24.10, 09:54
igittigitt - Politik
Das ist aber eine reichlich engstirnige Aussage: ALLES ist Politik, und jede Disziplin, sei sie noch so elitär, ist hiervon betroffen. Interessant wäre viel mehr die Frage: ist es kluge oder dumme Politik?
  allthegoodnamesaregone | 24.10, 10:26
Ich sehe es eben anders.
Die science-Seite dient meiner Meinung nach dazu, neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu vermitteln bzw. über Kongresse und ähnliche Veranstaltungen wissenschaftlicher Art zu informieren.

In diesem Beitrag jedoch geht es um bloßes Parteiprogramm. Und Wahlwerbung hat auf dieser Seite tatsächlich nichts verloren.

Ferner ist es gerade hier schwierig zu beurteilen, ob die Politik gut ist oder nicht, da der Artikel derart kurz gefasst ist, dass man eigentlich viel zu wenig Information erhält, um sich eine fundierte Meinung zum Programm der SPÖ zu bilden.

P.S.: Wann habe ich behauptet, dass Politik etwas Niederes sei und nichts in einem hochgeistigen Forum zu suchen habe? Erstens ist dieses Forum nicht hochgeistig. Zweitens ist Politik nicht "nieder" (über "schmutzig" ließe sich jedoch diskutieren...). Und drittens: Wenn der ORF auf orf.on schon eine Einteilung in Bereiche vornimmt, so soll er sich doch wohl auch daran halten.
  allesistgut | 24.10, 10:46
Der Beitrag hat hier wirklich nichts verloren
Broukal ist ja bisher nur Kandidat und kein tatsächlicher Entscheidungsträger. Erst wenn er einen entsprechenden Posten hat, wäre er hier relevant.
  fangorn | 24.10, 10:57
Der Rotfunk
ist halt sicher, daß uns ein Bundeskanzler Gusenbauer ins Haus steht, und auch ein Wissenschaftsminister Broukal.

Find ich traurig, daß die ORF-Webpage für Parteiwerbung mißbraucht wird.
  maxxximilian | 24.10, 09:11
forschung und wirtschaft zusammen bringen!!
uiii, des is aber ein weltvorschlag!
dass darauf noch keiner gekommen ist!
über jahrhunderte haben die wissenschaftler einfach nur drauflos geforscht und jetzt diese absolut neue und revolutionäre intention der spö.
glauben die ernsthaft, daß a) forschung nur an den unis geschieht und b) es nicht schon zusammenarbeitsprojekte zu hauf gibt?
broukal for muppets show!!!
 
 
  joei12353 | 25.10, 11:53
im prinzip hast recht
aber was hier gemeint ist, ist dass man mit gezielter forschung noch viel mehr geld zu verdienen ist, auch für den staat.
zusammenarbeitsprojekte (Motoren, Steyr, Graz; Biotechnologie;...) gibt es zwar schon zuhauf, aber das kann man noch viel größer aufziehen, und das hat die spö hoffentlich vor.
  signal777 | 24.10, 09:06
2000- 3000 stellen werden aus dem hut gezaubert
wie das funktionieren soll und wo das geld herkommt ist eine andere frage.
aber was wird nicht alles versprochen.
 
 
  sensortimecom | 24.10, 09:29
Wo das Geld herkommt?
...na wahrscheinlich aus den Unmengen an Lizenzzahlungen für die großartigen neuen Patente, die aus den neuen Forschungsinitiativen resultieren werden;-) Das Ausland - vor allem die USA - wird sich darum reißen;-)

(Es gibt nämlich eh noch soviel zu erforschen und zu erfinden. Wir waren nur zu faul dazu. Oder hatten die falsche Politik. Oder Erfinder die zu blöd waren um ihre Patente in klingende Münze umzuwandeln, wo es doch eh so viele - und großartig funktionierende - Fonds gegeben hat...;-)

mfg Erich B. www.sensortime.com
  iancurtis | 24.10, 08:49
ist in dem Forschungs-paket...
...auch der Teilzeitjob des rotten Pepperl beim ORF enthalten???
 
 
  nosim | 23.10, 22:35
Jungpolitiker usw.
Was bei diesem Wahlkampf über die Plakate geht und blind versprochen wird, da kommt einen das Kotzen. Weiß Gusenbauer eigentlich was er verspricht und sein ganzer Stab dahinter!
Bin kein Anhänger der Habsburger.Gott schütze Österreich.

 
 
  austrianstormchaser | 24.10, 01:28
Wei es der Schussel oder die Haider Marionette?
Wenn die nochmal an die Macht kommen ist es das Ende Österreichs als wirtschaftlich interessantes Land. Dann haben wir bald WIRKLICH eineBananenrepublik...
  kakakaka | 23.10, 21:55
Endlich will einer was in die Forschung investieren...
... und ihr kanzelt ihn ab, nur weil er kein Nobelpreisträger ist? Ihr sägt an dem Ast an dem Ihr sitzt! Seid doch froh, dass dieses Hoffnungsprogramm skizziert wird!

Und was die ÖVP-Kritik betrifft, kann ich nur Menasse zitieren, der kürzlich in der SDZ schrieb:
"Wie nennt man in Österreich eine Wissenschaftsministerin, die den gesamten Forschungsförderungssetat ihres Ministeriums einfach streicht, wonach Dutzende Beamte arbeitslos in ihren Zimmern sitzen, während das für die Forschungsförderung vorgesehene Budget zur Finanzierung von Plakaten und Fernsehspots eingesetzt wird, die das "Image" der Forschung verbessern sollen? Wie nennt man eine solche Ministerin, die, nachdem sie den Forschungsetat in die Werbung für Forschung gesteckt hat, ohne dann noch Geld zur Forschungsfinanzierung haben, aus dem "Hochwasserentschädigungspaket" einen Forschungsauftrag in Millionenhöhe an einen Historiker vergibt, der nachweisen soll, dass die Rote Armee 1945 Österreich gar nicht befreit hat?...nennt sie "bürgerliche Politiker", die "einen Reformstau abarbeiten"."
Quelle:
http://www.sueddeutsche.de/sz/printv.php?url=kultur/themen/55231&datei=index.php&ver=druck
 
 
  bmvv | 25.10, 06:58
Da stimm ich dir voll zu
Das ist doch idiotisch.

Naja es wird eh Zeit, dass die Minister wieder ausgetauscht werden - zumindest einige davon.

lG, 3Hund
  blitzky | 27.08, 23:17
Da ich dem Rechnungshof mehr vertraue als dem ORF....
gehe ich davon aus, dass eine Bündelung der österreichischen Forschungsförderung ein brennheißes Anliegen ist. Nach der Meinung des Rechnungshofes wäre hier "locker 1 Milliarde Euro einzusparen". Dass die Gegnerschaft gegen Reichholds Pläne gewaltig ist, darf angesichts dieser Summe nicht verwundern. Von diesen unzähligen Zweigleisigkeiten haben offenkundig nicht wenige bisher wie die Maden im Speck gelebt. Es ist für mich verwunderlich, dass in diesem ORF-Beitrag der Rechnungshof-Bericht nur in einer Fußnote erwähnt wird, die mauernden STellungnahmen diverser Politiker und Profiteure des bisherigen Systems aber ausführlichst wiedergegeben werden. Wo bleibt hier eine ausgewogene Berichterstattung?
 
 
 
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