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Neue Gentherapie heilt "Bubble-Babys"  
  So genannte "Bubble Babys" leiden an einer Form der angeborenen Immunschwäche SCID. Von dieser Immunerkrankung Betroffene müssen in der sterilen Isolation eines Plastikzelts ihr Leben verbringen. Nun gelang es Forschern, zwei SCID-Babys zu heilen.  
Ein italienisch-israelisches Forscherteam hat einen Kniff für eine bereits erprobte Gentherapie gefunden, mit dessen Hilfe die "Bubble Babys" recht schnell völlig geheilt wurden. Alessandro Aiuti vom San Raffaele Telethon Institut für Gentherapie in Mailand und Shimon Slavin von der Hadassah-Hebräischen Universität in Jerusalem stellen ihr Ergebnis in "Science" (Bd. 296, S. 2410) vom Freitag vor.
Bildung von Immunzellen
Die beiden Babys litten an einer Form der Immunschwäche SCID (Severe Combined Immunodeficiency Disorder), die durch einen Mangel an dem Enzym ADA hervorgerufen wird.

ADA hilft Immunzellen zu bilden. ADA-SCID, wie diese Form der Krankheit genannt wird, war zuvor mit gemischtem Erfolg durch wiederholte Injektionen von Rinder-ADA oder Transplantation kompatibler Knochenmarkszellen eines nahen Verwandten behandelt worden.

Aiuti, Slavin und Kollegen bedienten sich, wie bei Gentherapien üblich, eines Virus als "Gen-Taxi". Sie beluden das Virus huckepack mit einem gesunden ADA-Gen und schleusten es in Blutstammzellen ein, die sie dem Knochenmark der beiden Babys zuvor entnommen hatten.

Dann gaben sie den Babys die mit dem lebensnotwendigen Gen angereicherten Blutstammzellen per Injektion wieder zurück. Dieses Verfahren war auch vorher schon angewendet worden.
Transplantationsmittel als Startvorteil für neue Zellen
Um den neuen, verbesserten Blutzellen einen Startvorteil zu verschaffen, nutzten die Forscher jetzt einen Kniff. Sie behandelten die Babys vor Gabe der neuen Zellen mit der milden Dosis eines Transplantationsmittels, das die Zellen ohne ADA-Gen im Rückenmark im Zaum hielt.

Tatsächlich unterstützten sie die mit ADA angereicherten Blutzellen so weit, dass sie sich innerhalb weniger Wochen im Knochenmark ansiedeln und dort Immunzellen bilden konnten. Ergebnis: Die Kinder waren relativ rasch geheilt und die Zellen mit den defekten Gen verschwanden.
Erste Erfolge im Jahr 2000
Über erste Erfolge bei der Gentherapie von SCID-Kindern hatte ein französisches Team um Marina Cavazzana-Calvo und Salima Hacaln-Bay bereits im Jahr 2000 berichtet. Britischen Mediziner hatten im April 2002 einen geheilten SCID-Buben vorgestellt.
->   Mehr zum Thema "Immunschwäche" in science.ORF.at
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Leben 
 
  sensortimecom | 29.06, 22:35
Dieses gentechnische Verfahren...
.. wird sicherlich PATENTIERT werden (oder ist es bereits!) und wird daher für die meisten an SCID leidenden Menschen unerschwinglich bleiben.

Genauso schaut es auch bei unzähligen anderen genetisch bedingten Krankheiten aus.

Zuerst müssen diese Patienten jahrelang warten bis endlich eine geeignete Technik gefunden wurde um die Gentherapie anzuwenden (die es ohnehin schon längst gäbe, stünden die entsprechenden Fördermittel der Forschung zur Verfügung) - und wenn dann die Technik da ist, kann sie niemand bezahlen, weil die Bio- und Gentechnik-Konzerne, die die Patente halten, endlich die Börsenkurse in die Höhe hieven wollen...

Das Allerschönste aber kommt noch: Wenn die Gentherapie erst mal zum "Stand der Technik" bzw. zur Schulmedizin zählt, behandelt selbstverständlich niemand mehr mit den herkömmlichen medizinischen Hilfen.
Für die Patienten heißt es dann: Hast du Geld, so gehts dir wieder gut, hast du kein`s, nimm einen Kredit auf; bekommst du auch keinen Kredit, dann gib dir die Kugel....
(die GKK vergiß bis dahin. Längst pleite. Kann dir nicht mal mehr Aspro bezahlen...)

Erich B. www.sensortime.com
 
 
 
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