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Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Technologie .  Wissen und Bildung .  Gesellschaft 
 
Niemand ist ungebildet  
  Hat die bürgerliche Bildung ausgedient? Ihre Kernbereiche, Latein und Griechisch, führen in der Schule eine Randexistenz. Die diskriminierende Unterscheidung in Gebildete und Ungebildete klingt überholt. Eine demokratische Chance: Kein Bildungskanon fesselt selbstbestimmten Wissenserwerb.  
Wer ist gebildet?
Als gebildet bezeichnen wir Personen, die viel wissen, Zusammenhänge verstehen, in Geschichte, Kunst und Literatur mitreden können sowie überlegt und überlegen argumentieren. Ungebildet erscheinen uns die rohen, unfeinen, wenig wissenden Menschen. Gebildete rechnen wir zur Sphäre des Schön-Geistigen, zur stilisierten Kultur - mit der harten Realität von Technik und Ökonomie haben sie wenig gemein.
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Lernen und Leistung
Bildung - im Sinne von Aufklärung und Emanzipation - war ein Kampfbegriff des Bürgertums im 18. und 19. Jahrhundert. Lernen und Leistung aber nicht die zufällige Geburt in einen bestimmten Stand sollten über die Stellung in der Gesellschaft entscheiden. Die Orientierung an der Antike und der vollständige Mensch galten als Ziele der allgemeinen Menschenbildung, die jeder Berufsbildung vorausgehen sollte.
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Fehlendes Prestige
Die Gesellschaft bestand im bürgerlichen Zeitalter aus Gebildeten, die Ungebildeten zählten nicht dazu. Der klassische Bildungskanon und das Erlernen antiker Sprachen wurden von Naturwissenschaft, Technik, Ökonomie und lebenden Fremdsprachen immer mehr zurückgedrängt. Doch den neuen Inhalten fehlte das Prestige, der Menschenbildung zu dienen.
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Wertewandel
An die Stelle der bisherigen bürgerlichen Werte Aufklärung, Emanzipation oder Selbstbestimmung tritt der Bedarf der Wirtschaft. Qualifikationen und Kompetenzen sollen helfen, den Wirtschaftsraum zu sichern, Wohlstand und Konsum zu erhöhen. Wettbewerb und Konkurrenz sind die Leitmotive. Das ökonomische Denken behandelt Bildung wie eine Ware - das bleibt unbefriedigend, weil Bildung als nützliches Gut allenfalls kurzfristiges, brauchbares Wissen vermittelt, aber nicht mehr sinnstiftend wirkt.
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Sinnsuche
Sinn wird weiterhin gesucht - Verzweiflung und Enttäuschung bringen Erfolge für Sekten, Drogen, Alkohol ... Fehlender positiver Lebenssinn macht die Menschen aggressiv gegen andere und gegen sich selbst. Sie klammern sich an das Bestehende, sind skeptisch gegenüber Alternativen, reagieren mit Angst auf Verän-derungen, wehren Fremdes ab.

Wo der Bildung die Kraft fehlt zu reflektieren, zu beurteilen und zu orientieren, verengt sich der Spielraum für kreative Ideen. Wir verlieren das Vertrauen in die eigene Stärke, unser Leben als etwas Sinnvolles zu betrachten.
Selbstvertrauen
Lernen, Bildung, Wissen sind öffentliche Güter, Bildung und Weiterbildung gelten heute als Verpflichtung gegenüber der Gesellschaft. Doch es besteht Ungleichheit. Kinder kommen nicht ungebildet in die Schule.

Um ihrer Individualität gerecht zu werden, darf man sie nicht gleich behandeln. Ansonsten entsteht durch Gleichheit Ungleichheit. Wichtig ist, das Selbstvertrauen und die Selbstsicherheit der Kinder zu fördern, eigenverantwortlich lernen zu können.
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Ermutigen
Das verlangt ein neues Bildungsverständnis: Schulen, die am Leben Anteil haben, Lehrerinnen und Lehrer, die die Neugier und Phantasie der Kinder achten. Es erfordert die Einsicht, dass Kinder nicht ungebildet sind - sie haben schon am ersten Schultag jahrelange, enorme Lern- und Lebenserfahrung. Darum: Fördern statt auslesen! Wichtigstes Leitmotiv: Mache die Kinder nicht mutlos!
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Anspruch nicht Vorgabe
Die Aussage, niemand ist ungebildet, versteht sich als demokratische Forderung für Kinder und Erwachsene. Sie verlangt: Anerkennung vorhergegangenen, außerinstitutionellen Lernens, gleiche Wertschätzung berufsbezogener und allge-meiner Bildung sowie Vertrauen in die Eigenständigkeit von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, sich selbst zu bilden und weiterzubilden.

An die Stelle lebenslangen Belehrens tritt der Anspruch lebensintegrierter Bildung - nicht als Vorgabe von außen, sondern als selbstgestellte Aufgabe.
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Eine längere Fassung dieses Textes ist am 31. 5. um 9.45 Uhr im "Österreich 1 Essay" zu hören.
->   Radio Österreich 1
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ORF ON Science :  Werner Lenz :  Wissen und Bildung 
 
  oberbosnigl | 01.06, 12:18
Moment mal in dieser ganzen Diskussion
Zuerst möchte ich dringend festhalten, dass Bildung im klassischen Sinne ihre Wirkung nicht völlig verfehlt. Es ist jedoch oft leider so, dass die Schule nicht die Klügsten und Verständigsten sondern die Gehorsamsten kürt. Derhalben, meine Herrschaften, hat die gesamte Problematik viel weniger mit der Tauglichkeit der sogenannten traditionellen Bildung zu tun - als vielmehr mit deren Vermittlung durch die Schulsysteme dieser Welt. Insoferne gebe ich dem Autor recht, dass selbige mit allerhöchster Dringlichkeit zu reformieren sind.

Ich vertrete die Ansicht, dass Bildung einen wichtigen Hauptzweck haben muss: den heranwachsenden Menschen Wissen und Gefühl für sich selbst zu vermitteln. Das aber kann doch nicht mit dem bisher allgegenwärtigen Leistungsdruck geschehen! Momentan verläuft z.B. der Deutschunterricht eher nach dem Muster: Wir diskutieren jetzt kritisch über das Thema X, und wer nicht mitmacht, bekommt ein Mitarbeitsminus... so funktioniert die ach so gelobte Mündigkeit des Bürgers bestimmt nicht!!!!

Und meine Schlussbemerkung ist die Forderung nach Unterstützung beim Wissenserwerb - nicht wie bisher die ziellose Überfütterung mit dem, was der Lehrplan für Wissen hält.
 
 
  sensortimecom | 01.06, 17:31
Nur so weiter.
oberbonigl: >Es ist jedoch oft leider so, dass die Schule nicht die Klügsten und Verständigsten sondern die Gehorsamsten kürt..<

Dem stimme ich zu.
Anno 2002 ist FEIGHEIT und HÜNDISCHE ERGEBENHEIT vor dem allmächtigen Establishment angesagt, das die Fäden zieht, und das die Staatsbürger nach Belieben manipuliert und verarscht...

Wer traut sich noch gegen irgendein gesellschaftpolitisches Unrecht aufzumucken? Alles, was nicht dem EINZIGEN GOTT dieses Systems der noch Anbetung genießt (nämlich: Mammon) wohlgefällig ist; Alles, was nicht die Aktienkurse beflügelt; Alles, was nicht Steuermehreinnahmen nach sich zieht und dem Finanzminister hilft seine Billionen an Schulden loszuwerden - ist VON ÜBEL, es ist BÖSE, ja es ist TERRORISMUS....

Ich glaube nicht, dass es jemals in der Menschheitsgeschichte eine Zeitperiode gegeben hat, wo schon die Kinder zu willenlosen und feigen Denkknechten herangezogen werden, ohne Selbstvertrauen und ohne Zukunftsperspektiven. Kein Wunder dass sich diese Jugend umbringt, dass sie Drogen nimmt, sich besäuft und schon mit 12 Jahren an Depressionen leidet...

George Orwells "1984" war nix dagegen.

Nur so weiter!

Erich B.
  nandor | 01.06, 01:59
das ist ja herausragender müll
"Plädoyer für ein neues Bildungsverständnis" nennt sich diese Bauchpinselei?
Ich sollte mich langsam daran gewöhnt haben, dass von offiziellen Proponenten der Profession "Erziehungs- und Bildungswissenschaftler" nichts als alte (reichlich alte), aufgewärmte, realiter selbst unreflektierte und ahnungslose Luftblasen kommen.
Ich SOLLTE bei all der empirischen Evidenz, aber es trifft immer noch in den Solar Plexus solch belanglosen Müll, ja Müll von "berufenen" Kollegen zu lesen, zu hören, mitzubekommen. Vielleicht würde den Erziehungs- und Bildungswissenschaftlern mal einwenig demütige Beschäftigung mit Soziologie und Geschichte ganz gut tun, statt sich in wissenschaftlich wie praktisch irrelevanten geisteswissenschaftlichen Gefühlsschwaden eines hundertfünfzig Jahre alten deutschen Idealismus zu ergözen.

Mit Ihrem "Plädoyer" (das ist nur mehr traurig, nicht mal mehr lustig) wird den tatsächlich fatalen Entwicklungen nur in die Hände gespielt.

"An die Stelle der bisherigen bürgerlichen Werte Aufklärung, Emanzipation oder Selbstbestimmung tritt der Bedarf der Wirtschaft."
Ah geh? Dass der Bedarf der Wirtschaft zunehmend Bildungspolitik bestimmt hamma also schon gemerkt. Und dass das nicht so gut ist auch?

BRAVO! Und dann halten wir traurig die hehren "bisherigen bürgerlichen Werte Aufklärung, Emanzipation oder Selbstbestimmung" dagegen? Das kann doch nicht ernst gemeint sein? Mit einer derart naiven Lebenslüge fängt die Analyse an?
Der bürgerliche Kanon ist die so tolle "Menschenbildung" mit "Prestige"?
Ein Armutszeugnis dies und ein Armutszeugnis ihr verkaufen von uralten Sprüchen als "Ihr Plädoyer für ein NEUES Bildungsverständnis".
Wen verkaufen sie da für dumm?
Schon mal was von Glöckel gehört? Schon mal in den letzten Jahren eine Bildungseinrichtung betreten? Wie um alles in der Welt sieht denn da IHR Selbstentwurf als Pädagoge aus? Was glauben Sie, dass frau bei IHNEN in Graz wohl lernen kann?

Verdammt, es ist deprimierend.
 
 
  nbx6 | 31.05, 13:52

was es noch anzumerken gibt: für die fragen des lebens hat der bildungsbürger genauso schlechte oder gute antworten parat wie der ungebildete. ja vermutlich sogar schlechtere, weil mit all dem bildungskrimskrams vollgestopft die versuchung gross ist, da zu abstrahieren, zu spekulieren, zu referieren, wo schlicht und einfach das herz entscheiden sollte.

und was bei lenz weitgehend unter den tisch fiel: bildung war seit je ein mittel der distinktion. das heisst die bourgeoisie hat auf bildung gesetzt, tut es nach wie vor, um sich einerseits von der aristokratie, in erster linie aber intern voneinander abzuheben. die nobilität des geistes sozusagen. der habitus, den man durch bildungsbemühung gewinnen zu können glaubt. bildung als distinktionsmittel, der gebildetere ist eben etwas besseres, auch dann, wenn er es ökonomisch nicht ist. isofern ist bourgeoisie ja immer petite bourgeoisie, eine sansammlung von kleinbürgern, von denen jeder was besseres sein will. naja
 
 
  ringtone | 31.05, 14:53
prinzipiell ja.
allerdings finde ich daß zu bildung auch kritische rezeption derselben gehört, bzw. überhaupt ein kritisch-hinterfragender zugang zu allen möglichen themen. und diesen entwickeln ohne bildung die wenigsten, mit entsprechendem bildungsniveau schon einige mehr.
  hardcorepunker | 31.05, 12:46
sicher sind wir alle idioten
in unserer schitzofrenen welt gibt es nur mehr idioten die von den median beeinflusst alles glauben was ihnen gesagt wird, dabei wissen sie gar nicht mal um was eigentlich geht, zB in allen Kriegsfilmen die ich bis jetzt gesehen hab gewinnen immer die amerikaner aber niemand regt sich darüber auf dabei sind gerade die amis die größten arschlöcher der welt,
meiner meinung sollte bald mal der 3. weltkrieg ausbrechen damit a ruh is solln doch alles arsch auf der welt kripieren
 
 
  nbx6 | 31.05, 12:57
sie haben im deutschunterricht nicht aufgepasst. das rächt sich jetzt. da es aber eh bald aus ist, währt die schmach nicht lange. wumm!
  schlimm | 31.05, 12:09
Ich teile die Aussage, daß niemand wirklich ungebildet ist
Denn ich kenne viele "einfache Menschen", die nie ein Gymnasium oder ähnliches von innen gesehen haben, aber von einer Lebensklugheit sind, daß man nur mehr zuhören will.
Gerade in solchen Menschen ist oft so viel Weisheit und Wissen, das sich halt nicht mit den aufgestellten Normen messen läßt.

Ich halte Menschen, die vielleicht ein tolles Zeugnis hatten nicht automatisch für klug. Sie sind vielleicht in ihrem Bereich gut ausgebildet. Doch oft haben gerade die, die alles in Rekordzeit und mit Bestnoten geschafft haben, nur sehr wenig Ahnung von dem, was wirklich in der Welt passiert und was im Leben wichtig ist. Etwas, das ich sehr schade finde....Ganz sicher trifft es nícht für alle zu, aber es ist eine Erfahrung, die ich in meinen erst 22 Jahren schon mehrmals gemacht habe.

Außerdem ist ein "Wisch", der bescheinigt, daß man etwas kann nicht alles. - Wie man am Beispiel des falschen Zahnarztes gesehen hat. Leider wird in Österreich noch viel zu viel Wert auf irgendwelche Papiere gelegt, anstatt das tatsächliche Können zu bewerten. (Ja ich weiß, es bleibt heute kaum Zeit und deswegen muß man sich auf solche "objektiven" Dinge verlassen)
Ich habe mir beispielsweise in den letzten Jahren sehr viel Wissen angeeignet, das nirgends dokumentiert ist, weil ich mir offizielle Kurse beispielsweise einfach nicht leisten kann. Und auf diese Art erworbenes Wissen zu beweisen ist in Österreich leider nicht einfach. Und wenn man dei Chance dazu hat, wird man trtz gleicher Leistung schlechter bezahlt, als der, der irgendein Zertifikat hat...

Liebe Grüße, eure schlimm
 
 
  sensortimecom | 31.05, 12:24
Nicht der "Wisch" zählt...
Nicht auf den "Wisch" kommts an, den jemand vorlegen kann, sondern auf Lebenserfahrung, berufliche Belastbarkeit (leider!), Intelligenz, Wissen, Weisheit und Antizipationsvermögen.
Alles andere ist IMO in Zeiten wie Diesen für A.. und F...

Erich B.
  uppsalian | 31.05, 12:29
Ausbildung ist nicht Bildung
du verwechselst ausbildung mit bildung.
das sind zei verschiedene sachen, aber leider in einem titel-fanatischen land wie oesterreich setzt man das oft auf die gleiche ebene
  ben19 | 31.05, 11:11
Schweitzer hat wahrscheinlich selber...
... große Probleme gehabt, diese lächerliche Prüfung zu bestehen. Die Matura soll Streß sein? Ja was machen denn die ganzen Kinder dann, wenn sie auf der Uni sind? Da ist jede einzelne Prüfung wie eine Matura für sich (mindestens). Irgendwie muss man doch zeigen, was man kann, und die Matura ist nun wirklich nicht sehr schwierig. Die meisten Lehrer verraten heutzutage sowieso ziemlich genau, was man zur Matura bekommt (sowohl schriftlich als auch mündlich). Abgesehen davon würde dies zwangsweise bedeuten, dass ein österreichischer Oberstufenabschluss in anderen europäischen Ländern nicht mehr anerkannt wäre. Sowohl Deutschland haben das Abitur (sogar für den Numerus Clausus an deutschen Unis wichtig) und die Franzosen haben das geheiligte Bac. Und die werden das sicher nicht abschaffen, also von überholt oder nicht notwendig kann absolut keine Rede sein. Es ist mehr denn je notwendig, dass eine ordentliche Abschlußprüfung die Ausbildung beendet. Schließlich soll ja sichergestellt sein, dass derjenige, der da einen Haufen Zeit investiert hat, auch ein Papier in der Hand hat, dass halbwegs was wert ist, und nicht zum Auswischen am Klo zu verwenden ist.
 
 
  einrieder | 31.05, 11:38
zitat: Die meisten Lehrer verraten heutzutage sowieso ziemlich genau, was man zur Matura bekommt (sowohl schriftlich als auch mündlich).
manche sind halt gleicher.. also mir habens nix verraten, weil ich kein liebling der lehrer war: mir wurde nix geschenkt, im gegenteil.. doppelt und dreifach wolltens wissen, ob ich eh alles verstanden hab.. war schon verdammt unfair
  ringtone | 31.05, 11:50
oje du armer...
mit der aussage, daß die lehrer verraten, was zur matura kommt, ist nicht gemeint, daß sie es ihren lieblingen in der pause erzählen. kein lehrer der welt will sich mit einem notendurchschnitt von 3,5 bei der matura blamieren, also gibt er sanfte hinweise (schaut euch dieses kapitel, besonders beispiel soundso genau an). hat nichts mit bevorzugung zu tun, sondern mit eitelkeit. wenn dir deine lehrer also nicht verraten haben, kann es bedeuten, daß sie weniger eitel als der durchschnitt sind. aber: wenn dich alle mehrmals gefragt haben, ob du es eh verstehst, weiß ich auch nicht, was das bedeuten soll...
  traveljunkie | 31.05, 11:52
@ben19
Ob die Matura schwer oder leicht ist, empfindet sicher jeder Maturant anders! Schliesslich kommt es ja darauf an, wie gut man sich vorbereitet hat, ob man sich überhaupt für den Stoff interessiert, usw. Ich sehe bei diesem Thema eher ein anderes Problem: gibt es keine Reifeprüfung mit Prüfungskommission mehr, ist jeder Schüler völlig der Willkür seines unterrichtenden Lehrers ausgesetzt! (wenn ich da so an meine Hak-BWL-Professorin denke ...)
  thegrey1 | 31.05, 12:33
ein Papier in der Hand hat, dass halbwegs was wert ist...
Ja, wenn die Lehrer aber vorher die Fragen mehr oder weniger verraten, was ist dann das Papier wert? Da wäre eine Arbeit nach Schweitzer Vorschlag viel aussagekräftiger. Mir haben die Lehrer auch alles (indirekt) verraten, eigentlich wusste ich jede Frage. Was mir natürlich sehr recht war, denn - da stimme ich mit den Roten überrein - das ganze Geplänkel ist nur ein unnötiger Abschluss-Stress. Hast eh schon die letzte Klasse positiv abgeschlossen, also wozu jetzt noch eine Prüfung wie eh schon 100x gehabt?
  uppsalian | 31.05, 12:35
vollkommen recht!!
finde ich auch. ich meine wie soll eine bildungsintegration in europa stattfinden wenn solche idenn aufkommen , oder glaubt oesterreich im ernst das alle anderen eu-staaten deshalb ihre schulsysteme umstellen nur weil man in oesterreich solche hirnrissigen ideen hat ?
  evahainzl15 | 31.05, 16:24
Grundsätzlich bin ich der meinung von ben19. ich finde, dass es wichtig für schüler ist, eine ordentliche abschlussprüfung zu haben. meist lernen die schüler sowieso nur von test zu test und daher ist es wichtig, einmal ein größeres stoffgebiet beherrschen zu müssen. andernfalls wären sie auf der uni total aufgeschmissen! alle lehrer machen uns schon jetzt (7.klasse) klar, dass es in der matura nur darum geht, mit stress fertig zu werden. das ist meiner meinung nach auch wichtig, denn man ist im ganzen weiteren leben damit konfrontiert!
  uppsalian | 31.05, 11:04
Niemand ist ungebildet ? von wegen ,..
das oesterreichische schulsystem ist jetzt schon total schlecht. das problem liegt eben darin das die oesterreicher eben noch immer nicht glaube das es so sei.
eine kompetitive maturapruefung die zentral vorgegeben wird und fuer alle die den gleiche schultypus besuchen in oestrreich waere sicher nicht schlecht.
es kann ja nicht sein das jemand zB 4 jahre chemie in der schula hatte und dann gar nichts gelernt hat!
ein bischen mehr spezialisierung waere da auch nicht schlecht , sowie ein numerus clausus fuer die uni.
das mag zwar vielen tabu erscheinen , aber so funktioniert es eben in anderen laendern mit einem wirklich guten ausbildungssystem.
in wirklichkeit glaubt man eben immer in oesterreicht sei alles so perfekt, aber im ausland ist oesterreich keineswegs durch sein "gutes" bildungssystem bekannt.
 
 
  schlimm | 31.05, 11:51
Numerus clausus...
Klingt ja ganz nett und objektiv. Aber man braucht nur einen Lehrer haben, der einem aus irgendeinen Grund "aufsitzt" und schon ist Schluß mit dem Notendurchschnitt. (Beispiel? Italienisch Regulärfach: 5. Wahlpflicht fach bei der strengeren Professorin, die deutlich mehr forderte: 2-3!)
Außerdem kenne ich genug Leute, mich ehrlicherweise eingeschlossen, die in der Schule nicht die Leistung erbrachten, zu der sie eigentlich fähig waren. -Aus welchen Gründen auch immer und damit meine ich nicht nur schlichte Faulheit, sondern z. B. auch Desinteresse, weil der Stoff so schlecht aufbereitet wurde. Später aber haben sie in Eigeninitiative ihr Wissen aufgefrischt und erweitert. Warum sollten diese dann bestimmte Richtungen nicht studieren dürfen, nur weil ihr Schulzeugnis, das vielleicht schon einige Jahre am Buckel hat, nicht den Anforderungen entspricht?
Wenn es aber um generelle Reformen des Schulwesens geht, bin ich ganz dafür. Ich war selbst in der Landesschülervertretung tätig und weiß wie das System funktioniert. (Oder eben nicht...) Allerdings traut sich niemand, dieses veraltete Gerüst niederzureißen und neu zu bauen. Es gibt im Kodex der Schulgesetze noch einen Passus aus dem Jahr 1868 ("Giltig für die im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder")....
  uppsalian | 31.05, 12:27
wegen dem numerus clausus
du hast schon recht , es gibt eben immer lehrer mit denen man sich nicht versteht , die strenger sind etc,... aber eine maturpruefung auf der uni selbst, mit einem allgemeinen pruefungsbogen fuer alle schueler des gleichen schultypus waere meines erachtens auch nicht schlecht ( so funktioniert es in vielen eu laendern).
eine zusaetliche aufnahmepruefung fuer jene die den notendurchschnitt nicht haben sollte es auch geben, etc....
aber egal welche reformen man macht , man muss einfach kritik an dem veralterten system ausueben und sich an andere laender orientieren welche ein gutes system auf die beine gebracht haben (damit meine ich nicht unbedingt deutschland).
und dasss niemand ungebildet ist , ist einfach schwachsinn.
klar gibt es ungebildete leute, man soll sie deshalb aber nicht diskriminieren oder abwerten sondern andere menschlichen qualitaeten hervorheben.
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