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Reichhold: "Generalforschungsplan" für Österreich  
    Seit heuer existiert ein so genannter "Generalverkehrsplan" für Österreich. Ähnliches schwebt nun Infrastrukturminister Mathias Reichhold (FPÖ) für die österreichische Forschung vor - ein "Generalforschungsplan".  
 
 
 
Er habe diesbezüglich bereits mit Mitgliedern des Rats für Forschung und Technologieentwicklung (RFT) gesprochen, sagte Reichhold am Montag im Klub der Wirtschaftspublizisten.
Vernetzung von Bund und Ländern
 
 
Der RFT wäre das ideale Gremium, um über grundsätzliche Fragen der Forschung nachzudenken. Es gehe ihm vor allem darum, dass sich Forschungseinrichtungen des Bundes an jenen der Länder beteiligen. Wichtig sind für Reichhold auch neue Strukturen bei der außeruniversitären Forschungslandschaft.
Industrielle Forschung: "Österreich hinkt nach"
 
 
Österreich hinke bei der industriellen Forschung im internationalen Vergleich nach, was zum einen daran liege, dass es hier zu Lande zu wenig internationale "Headquarters" gebe, zum anderen an der fehlenden militärischen Forschung.

Im klein- und mittelständischen Unternehmenssektor sei die wirtschaftliche Forschung österreichischer Unternehmen aber in Marktnischen weltweit führend.

So betrachtet sei die derzeitige gesamtösterreichische Forschungsquote von knapp 1,9 Prozent sogar relativ hoch, was aber nicht bedeute, dass die in der letzten Regierungserklärung angepeilten 2,5 Prozent (bis 2005) aus den Augen verloren werden sollten.
...
Forschungsquote 2,5 Prozent
Laut österreichischer Bundesregierung soll die Quote für Forschung und Entwicklung bis 2005 auf 2,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts erhöht werden. Wie Statistik Austria Anfang Mai verkündete, werden für Forschung und experimentelle Entwicklung (F&E) in Österreich 2002 voraussichtlich 4,2 Mrd. Euro ausgegeben. Damit liegt die Forschungsquote bei 1,95 Prozent - und bleibt hinter den politischen Zielsetzungen von 2,0 Prozent zurück, das Zwischenziel für die Erreichung von 2,5 Prozent im Jahr 2005.
->   Mehr dazu in science.ORF.at
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IT-Nische für Österreich
 
 
Als wichtigste Nische für wirtschaftliche Forschungsaktivitäten in Österreich bezeichnete Reichhold die Kommunikations- und Informationstechnik.

Bei der Zahl der Internet-Breitbandanschlüsse sei Österreich (mit 100.000 ADSL-Anschlüssen) nach der Bevölkerungsdichte weltweit führend, und das könnte Österreich im gesamten Bereich Telekommunikation werden.
Kritik an Forschungsförderung
 
 
Harte Kritik übte Reichhold an der Effizienz der Forschungsförderung. Nur ein Viertel aller eingesetzten Gelder werde derzeit "evaluiert", 75 Prozent dagegen nicht. Hier sei zu überprüfen, wer evaluiert - "das sollen nicht dieselben sein, die die Gelder bekommen", so Reichhold.

Zu prüfen sei aber auch, ob mit den Förderungen Schwerpunkte forciert werden oder mit der "Gießkanne" gearbeitet wird. Die Forschung brauche größtmögliche Hebelwirkungen und dürfe "kein Versuchsmodell für irgendwelche Seilschaften" sein.
->   Infrastrukturministerium
->   Rat für Forschung und Technologieentwicklung

 
 

 
ORF ON Science :  News :  Wissen und Bildung 
 
  sensortimecom | 07.05, 08:32
Forschung macht nur Sinn, wo auch Schutz für die Ergebnisse ist !!!
Es gibt eine Binsenweisheit, dass Forschung nur in jenen Bereichen Sinn macht, wo auch die RESULTATE PATENTRECHTLICH GESCHÜTZT werden können.

Freie industrielle Forschung gibts nicht. Freie universitäre Forschung gibts inzwischen auch nicht mehr.

Also sollte sich der Hr. Minister mal umsehen, welche Forschungsbereiche international noch nicht mit Patenten zugepflastert sind, und in diesen Sektoren sollte er forschen lassen...

Unter uns gesagt: recht viele Optionen hat er nicht mehr...;-))) Er sollte sich daher dafür einsetzen, dass es endlich zu einer globalen Lösung des Patent-Desasters kommt. (Wünsche viel Glück).

eric
 
 
 
  sensortimecom | 07.05, 12:58
Früher (vor 20, 30 Jahren) machte man das so....:
Wollte man in einem bestimmten wissenschaftlich/technischen Sektor forschen (=besser: ein staatliches Forschungsprogramm lancieren), so sah man sich zunächst mal um ob in diesem Bereich ein wichtiges, nicht umgehbares oder verbesserbares Patent (oder eine Patentanmeldung) existierte, auf dem sich der künftige gewerbliche Rechtsschutz der zu erwartenden Forschungsresultate basieren lässt...

Falls es sich dabei um einen EINZELERFINDER handelte, wars auch schon passiert.

Das Patent wurde dem Mann per staatlichem Erfindergesetz bei Nacht und Nebel ENTEIGNET - und der Staat hatte freie Hand...

Nur leider geht das heutzutage nicht mehr, weil es zuwenig intellektuelle Ressourcen gibt, bei denen es sich noch lohnen würden sie zu stehlen... und Patente im Bereich Medizin, Biotechnik, Gentechnik etc. sind in festen Händen der Großindustrie...

siehe: http://www.sensortime.com/Patententeignung.html
 
  plantaxx | 06.05, 18:56
schwerpunkt oder "gießkanne"
Ich habe ja nichts dagegen, wenn es einige Forschungsschwerpunkte wie z.B. im Biotechnologiebereich geben soll. Aber deshalb allen, die etwas anderes als das derzeit gerade Moderne machen wollen, gleich den Geldhahn abzudrehen, wäre sicher kontraproduktiv. Grundlagenforschung ist auf breiter Basis nötig, und es kommen oft tolle, praktisch anwendbare Ergebnisse raus, wo man es nicht vermutet hätte.
Dass jede Forschung auf hohem Niveau sein soll und die Verwendung der Gelder auch überprüft gehört, ist klar.
 
 
 
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