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  Evolution: FWF-Chef sieht "Attacke auf Wissenschaft"  
    Als "Attacke auf die Wissenschaft" bewertet der Präsident des Wissenschaftsfonds FWF, Georg Wick, die von Kardinal Christoph Schönborn vor kurzem formulierte Kritik an der Evolutionstheorie.  
   
 
    In einer am Mittwoch veröffentlichten Stellungnahme kritisiert Wick Schönborns Versuch, einer bisher unwidersprochenen Theorie mit einem Dogma ("von Gott geplantes Design") zu begegnen.

In der Glaubenslehre möge Dogmenstreit eine Berechtigung haben, in der Wissenschaft ist dies vehement abzulehnen.
       
  "Rückfall in die Gegenreformation"
     
 
    "Als Präsident des Wissenschaftsfonds muss ich darauf hinweisen, dass diese Attacke auf die Wissenschaft ein schwerer Rückfall in die Zeit der Gegenreformation darstellt. Schade, dass das gewachsene Vertrauen zwischen Religion und Wissenschaft durch solche Äußerungen nun auch in Österreich gefährdet wird.

Die Freiheit und Unabhängigkeit der Wissenschaft ist ein bewährtes Grundrecht unserer Gesellschaft und die so gewonnenen Resultate müssen gegen Angriffe - von welcher Seite auch immer - verteidigt werden" so Wick.
       
  Auch Zufall kann höheres Prinzip sein
     
 
    Die persönliche Position des FWF-Chefs: "Als Wissenschaftler und praktizierender Katholik habe ich übrigens kein Problem damit, auch im Wirken des Zufalls in der Evolution ein höheres Prinzip zu sehen."

Und eines ist für Wick klar: "Nach übereinstimmender Meinung aller Wissenschaftler konnte die Evolutionstheorie bis zum heutigen Tage nicht erschüttert werden, im Gegenteil: Durch jüngste Ergebnisse der Genomforschung hat sie eine eindrucksvolle Bestätigung erfahren."
       
  Wie Schönborn gegen Dogmen
     
 
    Für den FWF, der als zentrale Förderinstitution der Republik Österreich alle Wissenschaftsdisziplinen ohne Vorbehalte - ausschließlich nach internationalen Qualitätsstandards - fördere, zeigt laut Wick die derzeit laufende Diskussion sehr eindrucksvoll, wie schwierig ein Dialog zwischen Wissenschaft und Religion sogar heute noch sein könne.

Kardinal Schönborn habe in einem Punkt recht, nämlich, dass es "inakzeptabel sei, wenn eine wissenschaftliche Theorie zum Dogma wird, das nicht mehr hinterfragt werden darf". Im kritischen Hinterfragen liege ja gerade der eigentliche Kern wissenschaftlichen Denkens.
       
  Hypothesen bedürfen der Empirie
     
 
    "Wo stünde die Wissenschaft, wenn nicht laufend einzelne Annahmen in der Sicht unserer Welt in Frage gestellt bzw. neue Antworten gesucht würden? Allerdings hat sich in der Wissenschaft eine Methode bekanntlich bewährt und ist Grundlage unseres abendländischen Weltbildes geworden: wissenschaftliche Hypothesen - gleichgültig ob sie zu Theorien verdichtet werden oder nicht - müssen durch empirische Befunde untermauert oder deduktive Beweise belegt werden. Jede Hypothese ist solange gültig, als sie nicht durch wissenschaftliche Befunde widerlegt wird", so Wick.

[science.ORF.at/APA, 13.7.05]
     FWF
   
 
    Mehr zu der jüngsten Evolutionsdebatte:
     Biologe Lötsch: Kein "Plan" in der Evolution (11.7.05)
     Schönborn kritisiert Evolutionstheorie (ORF.at, 10.7.05)

 

 
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  xx1xx | 14.07, 14:23
Was hat der FWF mit Wissenschaft zu tun?
Versteh ich nicht.
 
 
 
  sensortimecom | 14.07, 13:42
OFF TOPIC - aber dennoch :
Ich habe bisher unter "sensortimecom" auch in kurier-online gepostet (manche wissen das vielleicht).

Seit 2 Wochen bin ich GESPERRT.
OHNE JEMANDEN PERSÖNLICH BELEIDIGT ZU HABEN ! (Beschimpfungen, in denen ich als NAZI und PARANOIKER bezeichnet wurde, blieben hingegen ungelöscht..)

Und zwar nur dehalb, weil ich mich erfrecht hatte, negative Stellungnahmen zu Homosexualität, Sadomaso, Pädophilie u.ä. im Zusammenhang mit der "Regenbogenparade" zu äußern...

Auf mein e-mail an die Kurier-Redaktion kam die Nachricht:

Sehr geehrter Herr B.

als verantwortlicher Leiter für den Online-Kurier möchte ich festhalten, dass Ihre Postings nicht den von uns vorgegebenen Richtlinien entsprochen haben. Die Postings wurden von uns gelöscht und Ihr Zugriff auf das Forum gesperrt. Sollten uns Beiträge bekannt werden, in denen Sie persönlich angegriffen werden, so werden auch diese Beiträge gelöscht.


Mit freundlichen Grüßen
Diethold Schaar
Projektleiter Telekurier Online Medien

SO SIEHT ES z.Z. MIT DER DEMOKRATIE in ÖSTERREICH aus.
 
 
 
  sensortimecom | 14.07, 12:21
Attacke auf die Wissenschaft ?
Ich glaube nicht, dass der Präsident des Wissenschaftsfonds FWF, Hr. Dr. Georg Wick, schon mal ein Werk über irreduzierbare Komplexität und den daraus resultierenden Folgerungen (z.B. Michael Behe) gelesen hat.
Sonst würde er sich nicht so negativ darüber äußern.

Jedenfalls sind solche Worte im Sinne Poppers nicht gerade für die Wissenschaft nützlich. Das gilt auch für die ET selbst.

E. B.
 
 
 
  markusra | 14.07, 12:39
Wenn...
...Kritik an der Evolutionstheorie eine "Attacke auf die Wissenschaft" sein soll, dann wird es höchste Zeit, sich mal über die heutige Auffassung von "Wissenschaft" Gedanken zu machen. Manchmal scheint mir das Motto zu gelten: Wissenschaft ist, was Wissenschaftler sagen;->

Ich hoffe nur, dass ORF-Science mit dem Satz "Als "Attacke auf die Wissenschaft" bewertet der Präsident des Wissenschaftsfonds FWF, Georg Wick, die von Kardinal Christoph Schönborn vor kurzem formulierte Kritik an der Evolutionstheorie." Wick falsch wiedergegeben hat.

Vielleicht ist auch gemeint: Nicht Evokritik ist ein Angriff, sondern weil sie von einem Kardinal kommt, ist es ein Angriff. Wäre aber auch nicht besser.
 
  sensortimecom | 14.07, 12:59
@markusra
Ja leider.

Das Problem fängt ja schon damit an, dass Wissenschaftler, deren Forschungsergebnisse unangenehm sind, weil sie ein Paradigma darstellen könnten, gleich gar keine Möglichkeit zum Publizieren in einer angesehenen wissenschaftlichen Zeitschrift bekommen.

siehe z.B.
http://www.ideacenter.org/contentmgr/showdetails.php/id/1163

 
 
  markusra | 14.07, 11:04
Hui,
Wick geht es anscheinend mehr darum, alarmierend-autoritäre Töne zu produzieren, als einen rationalen Diskurs über Evolution, Evolutionskritik und der Schöpfungsfrage zu eröffnen.

Eine wesentlich entspanntere Position vertritt da z.B. Ernst Peter Fischer:

"Die Idee der Evolution spaltet bis heute sowohl Laien als auch Wissenschaftler. Denen, die fest daran glauben und sich als Evolutionisten bekennen, stehen andere gegenüber, die immer neue Argumente für die Unzulänglichkeit des Konzeptes von Darwin suchen und vorlegen. Es lohnt sich hier, vorsichtig zu argumentieren und allen Beweisen für die Evolution sowie allen Widerlegungen skeptisch gegenüberzutreten. Wer sich gegen die Evolution ausspricht, muss noch kein Feind der Wissenschaft sein. Im Gegenteil - ich kenne einige ausgezeichnete Biochemiker, die gerade aus ihren Kenntnissen der molekularen Details heraus eine Entstehung des Lebens nach dem Schema Darwins für so unwahrscheinlich halten, dass sie nach alternativen Erklärungen suchen. Es scheint, dass man im Bereich der Biologie ebensogut unter der Akzeptanz einer evolutionären Ordnung forschen kann wie unter ihrer Ablehnung." S.299 -> Die andere Bildung. Was man von den Naturwissenschaften wissen sollte Ullstein-Verlag (2002)

Ich sage immer: Die, die einen Angriff auf die Evolution (sogar nur auf die Kausaltheorien der Evolution, nicht mal unbedingt auf "Common Descent"), reflexartig als "Angriff auf die Wissenschaft" bezeichnen, sind meistens auch die, denen ideologisch eine Menge an Evolution liegt.
 
 
 
  markusra | 14.07, 11:22
Ich möchte auch noch anmerken,
...dass mir Schönborn et al. grundsätzlich egal sind. Die position der Kirche zu irgendwelchen Themen hat für mich null juck. Aber ich stehe auf dem Standpunkt, dass es richtig und wichtig ist, dass auch "Evolution" diskutiert werden darf. Sogar im Hinblick auf Konzepte, die nicht ungelenkte Mechanismen als alleinige Wirkfaktoren zulassen.

Lassen wir uns doch nicht durch Motivationsfragen von den eigentlichen Sachfragen abbringen - von der biologischen Ursprungsfrage und die Argumente rundherum. Wenn Schönborn wissenschaftliche Einwände und Sachargumente hat, so sollen diese beurteilt werden. Ober er dabei Kardinal ist oder nicht, ist sekundär.
 
  huachzszua | 13.07, 16:52
Die Wissenschaftler sind selber schuld
Warum erklären sie nicht, wo diese Schöpfung herkommt, wo sie hingeht - und wozu sie gut sein soll. ;-)
 
 
 
  luginsland | 13.07, 17:37
Und wie sollen diese mitteilsamen Wissenschaftler
danach ihr restliches Dasein fristen ? Sie sind an unerschöpfliche Milliarden aus dem Steuerzahlersack und an die feudalherrschaftlichen Netzwerke der Mächtigen gewöhnt !
 
  regow | 14.07, 00:00
Ignoranten!
Den Aufwand, das eine oder andere Sachbuch zu lesen, oder einmal eine Universum-Sendung im Fernsehen anzusehen, kann euch keiner abnehmen.
Wer die Matura nicht geschafft hat, oder am Studium gescheitert ist, kann sich für Wissenschaft halt nicht erwärmen.
Geht wieder Kronenzeitung-lesen, Wissenschaftsthemen, wie diese hier überfordern euch.
 
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