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Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit .  Leben 
 
Seelisch gesund: Mit Überraschungen umgehen können  
  Zwölf Prozent der Österreicherinnen und Österreicher leiden unter Kummer und Sorgen. Als seelisch gesund gelten nach modernem Verständnis Menschen, die mit den Überraschungen des Lebens umgehen können. Die seelische Gesundheit ist das Motto der 6. österreichischen Präventionstagung, die derzeit vom Fonds Gesundes Österreich in Wien veranstaltet wird.  
Psyche als "Krankheitserreger"?
60 bis 80 Prozent aller Erkrankungen gelten als psychisch bedingt oder zumindest mitbedingt, sagt Nossrat Peseschkian, Arzt und Psychotherapeut. Peseschkian spricht damit körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Rheuma, Asthma oder Sexualstörungen an.

Peseschkian arbeitet an der Wiesbadener Akademie für Psychotherapie und gilt als Begründer der so genannten "positiven Psychotherapie". Er ist Autor vieler populärwissenschaftlicher Bücher.
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Seelische Gesundheit in Österreich
Laut Gesundheitsministerium leiden zwölf Prozent der Bevölkerung unter großen Sorgen, extremem Kummer und Niedergeschlagenheit.

25 Prozent der Bevölkerung werden einmal im Leben ernsthaft psychisch krank und nehmen professionelle Hilfe in Anspruch.
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Überraschungen und Anforderungen meistern
Seelische Gesundheit - das bedeute, mit Überraschungen des Lebens umgehen zu können, meint der Psychiater und Psychotherapeut Nossrat Peseschkian.

Und auch Thomas Abel, Leiter der Abteilung für Gesundheitsforschung am Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Medizinischen Fakultät der Universität Bern, bestätigt: Seelische Gesundheit bedeutet, mit Anforderungen zu Recht zu kommen - seien es nun Anforderungen am Arbeitsplatz, in der Familie, in der Gesellschaft.
Determinaten der seelischen Gesundheit
Eine Expertenbefragung in der Schweiz hat laut Thomas Abel als Determinanten für seelische Gesundheit unter anderem folgende definiert: materieller Wohlstand, Aufbrechen alter Wertesysteme und Rollenzuschreibungen, ein gutes Bildungssystem, ein qualitätsvolles Gesundheitssystem, eine stabile demokratische Staatsstruktur sowie eine intakte Umwelt.
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WHO: Zehn Prozent weltweit psychisch krank
Weltweit geht man davon aus, dass zehn Prozent der Erwachsenen von einer psychischen Erkrankung betroffen sind. Die WHO reiht Depressionen derzeit an weltweit vierte Stelle der häufigsten Krankheitsursachen.

Bis zum Jahr 2020 werden sie den Schätzungen der WHO zufolge an die zweite Stelle rücken.
->   WHO
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Eigen- und Fremdverantwortung
Im Sinne des persönlichen Wohlbefindens mit Anforderungen zu Recht kommen - das zu meistern hänge nicht nur vom einzelnen ab, meint Thomas Abel von der Universität Bern, sondern auch vom Umfeld des Einzelnen:

Beispielsweise davon, wie die Toleranz gegenüber Leistungsschwankungen am Arbeitsplatz aussieht oder wie sehr sich Menschen am politischen Geschehen beteiligen können. Oder aber welche Betreuungsangebote und -einrichtungen es von Arbeitgebern und Gemeinden für Kinder und ältere Menschen gibt.
Unzufriedenheit nimmt mit dem Alter ab
Einer Schweizer Studie zufolge nimmt das seelische Wohlbefinden mit dem Alter zu. Anders ausgedrückt, sind vor allem junge Menschen unzufrieden.

Zur Erklärung könnte man laut dem Mediziner Thomas Abel steigende Anforderungen in der Schule heranziehen, die zunehmende Angst, keinen Arbeitsplatz zu finden, oder die Beschleunigung des Alltags.

Barbara Daser, Ö1-Wissenschaft, 26.11.04
->   Fonds Gesundes Österreich
->   Institut für Sozial- und Präventivmedizin Universität Bern
Mehr zur "Seele" in science.ORF.at
->   Verletzungen der Seele: Trauma-Kongress in Wien (3.9.04)
->   Gesund bleiben nach den Richtlinien der TCM (31.3.03)
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 
  sensortimecom | 28.11, 22:02
WHO: Zehn Prozent weltweit psychisch krank
Schuld: "Die zunehmende Angst, keinen Arbeitsplatz zu finden, oder die Beschleunigung des Alltags..."

Bei der stark steigenden Tendenz kann man sich ausrechnen, wann auch die behandelnden Psychologen und Psychiater erreicht sind. Recht bald;-(

VBERANTWORTLICH für dieses unbeschreibliche Welt-Desaster ist natürlich NIEMAND....

E. B.
 
 
  radiodoc | 29.11, 09:15
ja, beängstigend..
ein kleiner Trost: noch schneller als die Zahl derer, die psychische Probleme haben, nimmt die Zahl der Psychologen zu.
  archilochos | 27.11, 22:29
"...zu Recht zu kommen ..."
...heißt in der Praxis, dass dich schon der Gang zum Anwalt vom Regen in die Traufe bringen kann.
 
 
 
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