Sensor Timing - Projekt 1990
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SENSOR TIMING - Projekt  1990 bis 1992

 

- SENSOR TIMING muss in alte Schuppen und Privaträume ziehen

- Beinharter Überlebenskampf beginnt

- Von Patentanwalt mit Klage bedroht. Teure Abmahnung.

- Neuanfang mit etwas weniger innovativen Projekten

- Autobiografischer Roman "Eric`s Zeitmaschine" entsteht

- Manuskript für Wissenschaftliche Zeitschrift konzipiert

- Entwicklung eines neuen Mikro-Funkzeitmessgerätes

- Entwicklung opto-elektronischer Sensor/Transponder-Systeme
- Vertrieb von Großanzeigetafeln für Sport und Industrie

- Korrespondenz mit diversen Wissenschaftlern; u. a. mit
  Hermann HAKEN

 

 

Nach dem Umzug des gesamten Inventars in einen alten Schuppen eines Sägewerks (wegen
finanzieller Probleme konnte die Miete für die Niederlassung nicht mehr bezahlt werden) dachte
ich zunächst über eine völlige Aufgabe der Firma und einen Berufswechsel nach.

Nach Phasen größter Verzweiflung, die auch noch von schweren Erkrankungen in meiner
Familie genährt wurde, beschloss ich dennoch, weiter zu machen. Es blieb auch gar nichts
anderes übrig, denn in der Industrie konnte ich meinen bisherigen Beruf als Elektroniker
und Messtechniker nicht mehr ausüben. Einen Firmengründer mit solchen Patenten nimmt
niemand. Also gab es - solange ich keine geförderten Kredite bekam - nur noch zwei Möglich-
keiten: Totaler Berufswechsel, oder Sozialhilfe.

Dazu plagte mich seit einigen Monaten eine beidseitige, chronische Schultersperre. Arbeiten
war nur noch unter größten Schmerzen möglich. Echte Therapiemöglichkeit gab es keine, da
kein Geld. Kuraufenthalte oder Akupunktur-Behandlungen, die geholfen hätten, zahlte die
Sozialversicherung nicht.

Anfang März 1990 beabsichtigte ich dennoch wie folgt:

a) eine Art Bestandsaufnahme über alle möglichen Einsatzmöglichkeiten
meiner bestehenden Patentansprüche im Bereich Sportartikel, Verkehr,
Industrie, Messtechnik usw. durchzuführen und nach möglichen Patent-
verletzungen zu fahnden:


Dazu erstellte ich folgende Liste (unverändert seit 1990; die Liste lag seit damals in der Schublade!)
  
  
Zum Thema Patentverletzungen:

Seit Jahren wusste ich bereits von einigen Eingriffen in meine Patentrechte, und fragte meinen
Wiener Patentanwalt Dipl.-Ing. Köhler-Pavlik, ob er empfehlen würde, eine Klage anzustreben.
Seine unzweideutige Antwort: "Wenn Sie kein Geld haben, dann lassen Sie das. Jede Art von
Klagen im Patentwesen ist ein Glücksspiel; man weiß nie, was dabei herauskommt; und die
Anwälte sind immer auf Seiten der finanziell potenten Partei".


Also ließ ich das, und schrieb selber einige Briefe an diverse Firmen, wie z.B. Siemens, Nokia,
Bosch (das erste mobile-phone, das Dauer und Zeitpunkte von Gesprächen registrierte!) usw. 
Zumeist ohne greifbare Ergebnisse.

In einem Fall jedoch ging der Schuss nach hinten los, und kostete mir die letzten Ersparnisse.
Ich erhielt von einer österreichischen Patentkanzlei folgende unglaubliche, ja unerhörte
Abmahnung - gekoppelt mit Drohung und Aufforderung:

       
Man muss sich das mal auf der Zunge zergehen lassen... Ich erwog eine Anzeige wegen
Nötigung und Erpressung, und wandte mich an meinen Wiener Anwalt Dr. K. 

Der sagte, nachdem er diesen Brief gelesen hatte: "Das ist völlig normaler Wortlaut in Briefen in
Rechtsangelegenheiten. Lassen Sie das".

Ich rief daraufhin das Anwaltsbüro an, wo man mir im - schon vor vielen Jahrzehnten bekannten
menschenfreundlichen - Wiener Jargon mitteilte: "Sie müssen ja keine Erklärung abgeben. Sie
können auch sagen: "I bin z`deppert für a Patent"....

Ein absoluter Höhepunkt meiner "Erfinderkarriere". Also hatte ich zu zahlen, und eine
Bestätigung auszustellen, wonach der Gegenstand nicht unter mein Patent fällt...

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b) ein Buch über die unglaublichen Schweinereien zu verfassen, die mir widerfahren waren

So entstand 1990 die erste Version meines autobiografischen Romans "Eric`s Zeitmaschine".
Damals 10 Kapitel (später auf 14 erweitert). Zu einer Veröffentlichung kam es aber nicht, da ich
Angst um meine Familie hatte.

c) eine wissenschaftliche Zeitschrift herauszugeben, deren Schwerpunkt dem Thema "Zeit", "Timing" und "Sensorik" gewidmet war

Ende 1990 schrieb ich ein Werk ("die "Zeitschwelle"), das periodisch erscheinen sollte.
Hauptthemen: "Zeit", Zeitempfindung, Timing, Autoadaption, Sensorik etc.

Das erste Exemplar, noch als Manuskript-Band, verkaufte sich ganz gut. Bald waren etwa 100
Zeitschriften abgesetzt. Sogar einem Patentanwalt konnte ich eine Nummer verkaufen. Siehe Bild:

         
Man musste jedoch einen Verleger dafür finden, der das Werk druckt und in größerer Stückzahl
herausgibt. Das kam damals zu teuer.

Also war ich gezwungen, mir das Geld zunächst auf andere Weise zu verdienen. Ich beschloss,
alle Projekte auf kleiner Sparflamme weiter zu führen, und neue Möglichkeiten zu erschließen.

d) diverse Gebietsvertretungen zu übernehmen

Als Erstes übernahm SENSOR TIMING den Vertrieb von elektronischen Großanzeigetafeln einer Vorarlberger Firma.

        

e) mit einer Anzahl neuer (wenngleich weniger innovativer) Projekte weiter zu machen

Dazu zählte vor allem die Entwicklung des Funk-Zeitmessgerätes RTX ROBIC SC800.Dieses
System basierte auf einer ROBIC-Stoppuhr SC-800 von Marshall-Browning, in die ein kleiner RF-
Empfänger integriert ist. Vorteil: Sowohl der Läufer selbst als auch ein Trainer oder Coach am
Pistenrand konnten die Laufzeiten registrieren.

  

Dieses ebenfalls zu jener Zeit völlig neuartige Zeitmess-System aus Geldern, die ich mir von
Bekannten und Verwandten buchstäblich "zusammen betteln" musste (die Fonds, staatliche
Fördereinrichtungen und Banken in Österreich hatten mich ja wie einen Aussätzigen sitzen 
lassen!) einen spezieller Opto-Sensor, in den ein RF-Transponder VOLL INTEGRIERT ist.
Der Sensor erfasst ein vorbeibewegendes Objekt in bis zu 5 Meter Abstand und arbeitet - im
Gegensatz zu herkömmlichen Infrarot-Bewegungssensoren - völlig störungsfrei. Die
Funkübertragung zum Timer hat eine Reichweite von bis zu 4 Kilometer.
                        
Für dieses Gerät wurden auch passende Lichtschranken herkömmlicher Art entwickelt -
ebenfalls mit integriertem Funksignal- Transponder
! Abnehmer für das RTX Robic - System
gab es vor allem bei inländischen Sportvereinen, Verbänden und Schulen. Ein Gerät ging an das
Langlauf-Team des ÖSV. Der Timer dieses Gerätes besaß ein akku-geheiztes Display. Viele
ausländische Sportler und Funktionäre sahen dieses System beim ÖSV- Training und bei
Materialtests. Anrufe kamen sogar aus Russland.

Nicht extra erwähnt muss wohl werden, dass das System (mit direkt in den Sensor integriertem
RF-Transponder) bald kopiert wurde. In Italien erschien später eine solche Zeitnehmung am
Markt, die in die ganze Welt exportiert wurde. Klar: da gab es auch ordentlich Geld und
Kredite für F& E dafür...

f) auch alle bisherigen Projekte weiter zu führen; jedoch auf "Sparflamme"

Alle bisherigen Projekte wurden von SENSOR TIMING weiter geführt. Das SCRT Splitmaster
(M-10) - Gerät mit Hüftgürtel-Befestigung konnte an viele in- und ausländische Spitzen-
sportler verkauft werden. Interesse gab es sogar aus Japan.

g) den Inhalt neuer Patentanmeldungen an Wissenschaftler heran zu tragen

Als Fernziel sah ich meine Aufgabe darin, ein neues Patent in den USA anzumelden, das an die
ÄUSSERSTE GRENZE jemals möglichen Standes der Technik heran geht - für den Fall, dass
ich eines Tages doch noch aus der finanziellen Misere heraus finden sollte.

Bereits seit 1985 war mir klar, dass sich alle physikalischen Größen auch ausnahmslos in der
zeitlichen Dimension darstellen lassen, wenn man sie aus Sensoren (bzw. auch Rezeptoren)
quasi heraus fließen" lässt. Ich kontaktierte 1986 diesbezüglich den Autor von "Gödel-Escher-
Bach" (Mr. Douglas Hofstaedter), da es dabei auch um epistemologische und aussagelogische
Fragen geht; erhielt jedoch nie Antwort..

h) mit Technikern, die an den EU-Projekten "Eureka" und "Prometheus"
beteiligt waren, Kontakt aufzunehmen, und

i) das versagende Patentwesen per se mal genauer in Augenschein zu nehmen.

-> Zunächst:  Der "Reisezeitmesser"...

1984 erschien eine Buch von Ulrich Seiffert/ Peter Walzer, betitelt "Automobiltechnik der
Zukunft". Auf Seiten 173/174 dieses Buches beschrieben die beiden Autoren das sogenannte
"LISB- System" - ein Leit- und Informationssystem, das ohne Satellitennavigation
auskommt. Damit das auch funktioniert, benötigt es einen sog. "Reisezeitmesser" (RZM).

Hier die Kopie dieser Seiten:

                                             




Es war sofort klar, dass man die in meinen Patenten AT366834/US4,245,335 beschriebene
Erfindung UNBEDINGT BENÖTIGT, will man derartige Technologien in Verkehr und Automobil-
Technik umsetzen. Der bordseitig befindliche "Reisezeitmesser" musste ja logischerweise
selbsttätig, via Sensor, gestartet und gestoppt werden, um die Reiseabschnittszeiten zu messen.
Und nur wenn diese Zeiten auch abschnittsweise zwischengespeichert werden, können sie als
Daten für das Computerprogramm des Bordrechners auch fungieren, klaro.

Es war mir augenblicklich auch klar, worum es bei all den Ungeheuerlichkeiten, die mir im Jahre
1985 widerfuhren (siehe Website!) ging:

Auf internationaler Ebene waren Forschungsprogramme wie "SDI", "Eureka",
"Prometheus" u. dgl. initiiert worden, und alle Patente, die entgegenstanden, mussten
weg! Im Kartext: Die Rechte hatten gefälligst zu den Initiatoren der Forschungsinitiativen
zu wandern; die Erfinder sollten leer ausgehen und den Blödmann spielen...


Also nahm ich mit dem für VW arbeitenden Automobil-Wissenschaftler Ulrich Seiffert schriftlich
Kontakt auf. Es kam dann ein Antwortschreiben von einem gewissen Prof. Dieckmann (VW), wo
auf die Firma BOSCH als "Initiator" von LISB verwiesen wurde.

Daraufhin schrieb ich an Bosch, die ich bereits Anfang 1990 wegen des Autotelefons
kontaktiert hatte (s. o.), wie folgt:

           
                  
BOSCH schrieb daraufhin zurück:

              

Also im Klartext:  Machen Sie sich bitte keine Sorgen: solange Ihre Patente
bestehen, werden wir LISB nicht in jenen Ländern installieren, auf die sie sich erstrecken...


(Sehr lustig;-).

Es kam es dann zu einer weiteren Kontaktaufnahme mit einem Wissenschaftler. Diesmal
handelte es sich um den weltbekannten Begründer der sogenannten "Synergetik". Nämlich um Hermann Haken.

           
Prof. Hermann Haken zeigte sich sehr interessiert. Leider kam es wegen diverser
Verpflichtungen zu keiner persönlichen Aussprache:

              

 1993 wurde meine finanzielle Situation prekär. Also versuchte ich, erneut durch ein eigenes Projekt zu reüssieren. Dazu auf der nächsten Site:

Wird laufend ergänzt.....

        e-mail: info@sensortime.com                                                                  

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