Sensor Timing - Projekt 1987 / Teil 2

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SENSOR TIMING - Projekt / 1987 / Teil 2


- Gewerbebehörde erlässt "Spruch": KEINE Gewerbeausübung!
- Neues SRCT-Zeitnahmegerät an Hüftgürtel wird entwickelt

- Diverse Applikationen aus Pat. US4245334 an US-Agenturen,
  Erfinderbüros,
Firmen und Konzerne
-
Anwendungen im Gleisbau. Angebot an früheren Arbeitgeber..
- 
Armbanduhr mit integriertem Chip-Recorder
- Neue Patentanmeldung: "KI-Patent" AT400028B
 

 

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Ein Paar Tage später, nach dem tragischen Tod meines Schwiegervaters  (s. Vorseite!) also
der nächste Überhammer:

Die Linzer Gewerbebehörde brachte Einwände gegen meine völlig korrekt eingebrachte
"Anzeige der Patentausübung nach §31 des Pat.-Gesetzes". Mit einer fadenscheinigen Begründung, die so einmalig und kafkaesk ist, dass sie einer nordkoreanischen Zensurbehörde alle Ehre gemacht hätte:


"Nicht ICH selber hätte die Anmeldung eingebracht, sondern meine Firma!"

               

Der tiefere Grund aber war demnach folgender: Fände eine tatsächliche Übertragung des
Patents bzw. der Patente an die Firma statt, so wäre(n) das Patent bzw. die Patente im
Falle eines Konkurses (den man ganz offensichtlich mit allen Mitteln zu erreichen suchte -
siehe umseitige Machenschaften - futsch! Daher konnte es niemals eine Übertragung
geben. Ich erwog eine weitere Patentanmeldung - diesmal eine industrielle - die auf meine
Firma Sensor Timing GmbH. lautete, um das Problem zu lösen. Denn eines war klar:
Bei öffentlich ausgeschriebenen Projekten konnte sich meine Firma nicht beteiligen; selbst
dann, wenn es um solche ging, die meine Patente tangierten! (Dies war dann ab 1990 bei
der Ausschreibung einer automatischen Mauteinhebung auf Österreichs Autobahnen
tatsächlich der Fall: Sensor Timing konnte sich nicht bewerben, obwohl sie als
einziger(!) Bewerber ein fertig entwickeltes Sensor-System vorweisen hätte

können - aber dazu später...)

Das kafkaeske Treiben ging aber munter weiter. Einige Zeit später erhielt ich um halb 7 Uhr
früh (ich lag zu dieser Zeit noch mit furchtbaren Magen- und Kopfschmerzen im Bett) einen
Anruf der Gewerbebehörde, wo mich der Mann aufforderte, tunlichst mein Patent an die
Firma übertragen zu lassen! Auf meine Erwiderung, ich hätte doch die Ausübung korrekt
gemeldet und ich würde keinen Grund dafür sehen - noch dazu würde das abermals viel
Geld kosten - reagierte er geradezu panisch...

Finanziell wurde es nun mit jedem Tag enger. Verwandte und Bekannte halfen mir. Alle
Ersparnisse wurden in der Folge aufgebraucht. Auch Lebensversicherungen, Bauspar-
verträge und Notgroschen machte ich zu Geld. Meine Gattin, obwohl an Bandscheiben-
vorfällen leidend, nahm Teilzeitarbeiten als Raumpflegerin und Nurse an. Dann kam das
Finanzamt. Ich musste Einkommensteuer, Umsatzsteuer, Körperschaftssteuer, Gewerbe-
steuer und Vermögenssteuer(!) bezahlen. Eine offizielle Anstellung als Arbeitnehmer bei
meiner Firma (per Lohnsteuerkarte) war undenkbar geworden. Als ich in der Folge
erkannte, dass ich wegen meiner Patente und meiner Firma auch keine Stelle als unselb-
ständiger Erwerbstätiger bei einer anderen Firma - z.B. in der Elektronikbranche - mehr
finden konnte, dachte ich erstmals daran, mein Leben durch einen Suizid zu beenden.

Aber es MUSSTE weiter gehen. Im Sommer 1987 entwickelte ich ein neues Hüftgürtel-
Zeitmesssystem mit einer Seiko-Stoppuhr als Basis-Gerät. Das war auch an Computer
bzw. Drucker anschließbar. Obwohl alles andere als ideal, war die Nachfrage groß. Es
gab Interesse aus Frankreich, Italien, Norwegen, Finnland, Deutschland, Kanada, ja
sogar aus Japan. In der Folge konnte ich eine Anzahl dieser Geräte verkaufen.

S. Bild:



Das Gerät war auch für Leichtathletik sowie im Motorsport anwendbar, s. Bild:


 

Auch für die Messung der Geschwindigkeit von Wasserfahrzeugen aller Art gab`s Applikationen:
       

Daneben beabsichtigte ich, mir weitere Standbeine zu schaffen. Sowohl durch Lizenzanbote
als auch direkt durch gewerbliche Tätigkeit.

Eine Adresse in den USA, auf die ich durch Zufall stieß, schien Erfolg versprechend zu sein:
Die Erfinderagentur KESSLER Corp. in Fremont, OH 43420. Ich sandte zunächst mal eine
Art "Testballon" um heraus zu finden, wie seriös diese Firma sei: Exakte Geschwindigkeits-
messung auf einem fernsteuerbaren Modell mit einem kleinen elapse-time-meter. Wichtig
für Material- oder Performance-Tests bei Modellauto-Rennen.

     


Die Agentur schrieb zurück, dass dieses Erfindungsgebiet von ihnen zuwenig "bearbeitet"
würde. Ich möge was anderes senden. Das geschah auch:

                      
Armbanduhr mit Chip-Recorder und Zugriff auf time-line. Ideal verwendbar zum Aufzeichnen
von Gesprächen oder eigener Notizen. Heute ist diese Technologie überall in Smartphones
zu finden. Damals galt sie als revolutionär.
Ich erhielt NIE eine Nachricht, was Mr. Kessler mit dieser Erfindung machte. Daher betrachte
ich dieses Konzept als GESTOHLEN. (Es sollte nicht das Einzige sein und bleiben..).

Ein weiteres Standbein wollte ich mit einer industriellen einsetzbaren Applikation aus meinen
Patenten schaffen. Dazu sah ich die Notwendigkeit, ein weiteres PATENT anzumelden.
Diesmal durch die Firma Sensor Timing Patentverwertungsges.m.b.H. selbst.
(Schon in bezug auf die gewerberechtliche Situation, s.o.).

Die Patentanmeldung wurde am 28. Sept. 1987 beim Österr. Patentamt eingereicht. Siehe
"Einrichtung zur adaptiven Beeinflussung eines motor-getriebenen Vehikels"
http://www.sensortime.com/AT400028B.pdf

 (AT-Patent)

Sie beschreibt im wesentlichen die autonome Einhaltung von Weg/Zeit-Zyklen entlang
einer zurückgelegten Strecke per fortlaufender Messung von Einzelzeiten für einzelne
Abschnitte; sowie die Methode zur Akquirierung der idealen Vorgabezeitdaten
("Masterzyklus"). Für die Erstellung von elektronischen Fahrplänen z.B.
bei Zügen unentbehrlich.

Es dauerte sage und schreibe fast ACHT JAHRE bis zur Erteilung des Patents durch das
Österr. Patentamt. Ebenso mehr als SIEBEN JAHRE dauerte es bei meinem im Vorjahr
(1986) angemeldeten Patent: 

http://www.sensortime.com/AT397869B.pdf


Bis dahin hätte die Sensor Timing GmbH. eigentlich längst pleite sein sollen. Ich selber
längst tot...

In letzter Konsequenz - und weil die Geldmittel immer knapper wurden - versuchte ich es
auch noch bei meinem früheren Arbeitgeber, der Fa. Pl. & Th. Ich übersandte meinem
früheren Chef ein Konzept, wie man künftighin Daten der Gleisgeometrie (Spurweite,
Überhöhung, Pfeilhöhe usw.) via Sensor messen und speichern würde. Nämlich voll
digital OHNE mechanische Speichereinheit - einfach auf einem hoch-integrierten CHIP.
So wie das heute (2012) ja allgemein bekannt ist:



Daraufhin erhielt ich ein Schreiben, das allen bisherigen Vergackeierungen die Krone aufsetzte.
Unterstellte der ehemalige Chef doch tatsächlich, ich würde behaupten, dass das vorgestellte
Konzept die Anbringung von Positionsmarkierungen in Form von Sendern etc. implizieren
müsse... Das hatte ich NIEMALS. Hier ging es rein um die voll-digitale Gleisgeometrie-Erfassung und nicht um irgendwelche Synchronisations-Systeme.   Siehe Brief:

     

Aber der ultimative Überhammer war das noch nicht. Der kam ein Jahr später.                                                                           

                                                                                           

Wird laufend ergänzt.....

        e-mail: info@sensortime.com                                                                   

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