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s. 1987 - 2
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SENSOR TIMING - Projekt 1987
/ Teil 1 - Forschungsförderungsfonds lehnt wichtiges Projekt ab und ver-
weist wieder zurück an die Innovationsagentur!
- Gewährung von Arbeitslosengeld wird verweigert |
Anfang Jänner 1987 kam es also zum Förderungsansuchen für ein sehr wichtiges Projekt
Es ist einmalig in der Geschichte der Technik, was sich hier abgespielt hat, glaube ich..
Am 11-01-1987 gelangten zu diesem Projekt folgende Unterlagen zur FFF:
Das Ansuchen bekommt zunächst ihre zugeordnete Nummer: 3/5751. Soweit, so gut.
Es kommt dann der erste dubiose Anruf eines gewissen Herrn Wotke, bei dem er auf die
Dringlichkeit des Antrages verweist: "Derzeit haben wir eine Reihe wichtiger Projekte; es wäre
wichtig, dass wir den Antrag so bald wie möglich bearbeiten", dann aber sagt er: "Sagen Sie mal -
Sie klingen so heiser - sind Sie etwa krank?" Ich verneine energisch. Zwei Wochen später der
Die Aufgabe war gewaltig und verlangte einen fast einmonatigen Einsatz. Während dieser Zeit
konnte natürlich an den Projekten und an der Schaffung eines "Standbeins" nicht gearbeitet
werden. Ich meldete die "Ausübung des Patents" nach §31 des Patentgesetzes bei der
Gewerbebehörde an. Dann war das Finanzamt dran. Es musste die gesamte Buchhaltung für die
vergangenen 7 Jahre erstellt werden, um Eröffnungsbilanz, Gutschriften und Regelbesteuerung
zu lukrieren. Da es finanziell unmöglich war, Buchhalter, Steuerberater oder Wirtschaftstreu-
händer damit zu beauftragen, musste ich selber ran und mir alles Wissen darüber erarbeiten.
Auch Probleme mit Wirtschaftskammer, Pensionsversicherung und Gewerbliche Sozial-
versicherung kamen dazu...
Bereits Anfang des Jahres musste mein Sohn aus der Firma ausscheiden und sich einen Job
als Werbegrafiker suchen. Es war auch finanziell für ihn unmöglich geworden, ein Studium an
einer Hochschule für industrielles Design fortzusetzen. Diese Karriere war für ihn zu Ende...
Schon einige Jahre zuvor war mein Schwiegervater, ein Mindestrentner und Alleinverdiener, der
trotz seiner wenigen Ersparnisse meine Projekte jahrelang unterstützt hatte, schwer erkrankt.
Die Aufregungen um meine Gattin, mich und meine Firma gaben ihm den Rest. Er erlitt
hintereinander mehrere Schlaganfälle. Meine Gattin übernahm seine Pflege, obwohl sie sich
schon um mehrere pflegebedürftige Angehörige zu kümmern hatte. Pflegegeld oder Unter-
stützung durch Heimhilfen etc. gab es damals nicht. (Schlußendlich erlitt meine Gattin
mehrere Bandscheibenfälle und wurde selber fast zum Pflegefall).
Dennoch musste die Firmentätigkeit und die Projektierung unvermindert weiter gehen.
Bild- und Videomaterial mussten beschafft werden. Ende Februar 1987 fuhr ich nach
Eisenerz/Präbichl, um bei Kunden, die sich mehrere SRCT-Systeme gekauft hatten, einen
Spot über das Trainingssystem zu drehen. Der Film sollte den FFF-Verantwortlichen gezeigt
werden.
Ich setzte Hr. Wotke telefonisch in Kenntnis. Er sagte, ich möge tunlichst damit nach Wien
kommen. Das ging aber nicht, mein Schwiegervater musste ins Spital. Ich bat darum, er möge
nach Linz fahren. Das geschah auch. Ich zeigte ihm zunächst den 8qm großen Kohlenkeller,
in dem ich 7 Jahre lang Hi-Tech entwickelt hatte. Danach ging es zu meinem neuen Büro, über
das er sich ungemein lobend äußerte. Er gratulierte mir zu meinem Entschluss. Es kam dann
zu einem ausführlichen 2-stündigen Gespräch über meine künftigen Projekte. Am Ende zeigt ich
noch das kurze Video über die Funktionsweise eines Trainingssystems von Sensor Timing.
Kurz vor dem Abgang meinte er jedoch: "Ach, hätten Sie doch Ihr Patent an die Zeitmess-Firma
A** verkauft, und wären Sie bei Ihrem früheren Arbeitgeber geblieben - Sie wären jetzt ein
gemachter Mann!". Ich war derart sprachlos, dass ich kein Wort mehr hervor brachte..
Wenige Tage vor dem qualvollen Ableben meines Schwiegervaters (er verstarb am 26. Mai
1987 an Lungenembolie) kam die Ablehnung des Sprachsynthese-Projekts durch den
Forschungsförderungsfonds. Ohne Begründung, klaro:
Wütend darüber, dass vor kurzem in Linz mit großem öffentlichem Tamtam und Unterstützung
eine Peepshow und ein neues Laufhaus errichtet worden waren, setzte ich mich hin und schrieb
an den FFF den folgenden Brief:
 
Darauf erhielt ich folgendes Schreiben vom FFF, das zum ersten Mal die wahre Gesinnung dieser
Leute zeigte und deren moralische Grundeinstellung bloß legte. Der oftmals zitierte Herr Wotke
empfahl mir WIEDER ZURÜCK ZUM START (der sog. "Innovationsagentur") zu gehen - also
zu genau jenen Leuten von denen ich bereits 1985 nach allen Regeln der Kunst vergackeiert
worden war, und die es an der früheren Adresse in der Prinz-Eugen-Strasse längst nicht
mehr gab! Und wo die neuen Leute an der neuen Adresse im Arsenal meine Korrespondenz von
1985 nicht mehr fanden und daher von den damals zugesagten 8 Mill. ATS nichts wussten... !
Das Größte also:
Als Alternative empfahl man mir dieselbe dubiose Technologietransfer-Stelle
in Linz, an die mich auch Dr. Deutsch von der "neuen" Innovationsagentur
verwiesen hatte! (siehe frühere Seiten!). Bei diesem Herrn Kienast sprach ich 1 Jahr später übrigens tatsächlich mal vor.
Aber darüber später...
Nun denn.
Am selben Tag, an dem mein Schwiegervater starb, erhielt ich erneut ein
Schreiben:
Ich war völlig am Boden zerstört. Zwei Tage später dann ein überraschender Anruf aus dem
Sekretariat meines früheren Arbeitgebers(!) - ich möge
zu einer Aussprache kommen!
Die Situation war so was von verrückt: Der Mann hatte sich wochenlang
verleugnen lassen,
als ich (fast flehentlich) um eine Aussprache bat - und
wollte jetzt mein Teilhaber werden!
Nein - das ging zu weit. Ich war interessiert, seine Firma als Kunden oder
Klientel hinsichtlich meiner Patente und Projekte zu gewinnen; auch
Rechte anzubieten -mehr aber nicht. Eher wollte ich schlimmstenfalls in
seiner Firma als gewöhnlicher Arbeiter beschäftigt sein... Dennoch war
das Ganze ein Lichtblick: Ich sah Chancen, dieser Firma Konzepte und
Applikationen zu senden, und dafür bezahlt zu werden. Auch eine freie
Mitarbeit als Konsulent schwebte mir vor. Ein großer Irrtum, wie sich
später herausstellen
sollte....
Ein Paar Tage später der nächste Überhammer: Diesmal von der
Gewerbebehörde...
Darüber mehr auf der nächsten Site.
                        
Wird laufend ergänzt.....
e-mail:
info@sensortime.com |