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Die Tests bei der Ski-WM in Schladming 82 hatten gezeigt, dass die rasche Entwicklung
eines mobilen, auch am Körper zu tragenden SensorTimers erforderlich war. Die Eigen-
anfertigung von Alu-Gehäusen zum Einbau der Elektronik, wie dies beim Vorgänger-
Modell der Fall war, war aufwendig und teuer, und ich suchte nach Ersatz durch eine
geeignete elektronische Stoppuhr, die Platz zum Einbau bot. Das in den USA produzierte
Modell CRONUS erwies sich dafür am besten geeignet; die Qualität des Kunststoffgehäuses
war ausgezeichnet.
Ich nahm mit CRONUS Kontakt auf und bestellte etwa 20 Stück. Die Elektronik wurde
weiter verbessert und miniaturisiert. Ich ließ 100 Stück spezielle Mikro-Leiterplatten
sowie Ergänzungs-Kunststoffteile anfertigen. Der IR-Sensor wurde in einen kleinen Alu-
Drehknopf eingebaut. Die Elektronik wurde von NiCd-Zellen versorgt, die ebenfalls in
dem Gehäuse Platz hatten. Die Geräte konnten mit einem Gummiband auf jedem Skischuh (s. Bild)
befestigt werden.
Bereits im Sommer 82 waren einige Geräte fertig. Erste Tests, die ich selber unternahm,
fanden am Dachsteingletscher statt. Die Ansprech- und Auslöse-Empfindlichkeiten jedes
einzelnen Geräts mussten zuvor mittels NTC- Widerstände in einem mühsamen Verfahren
in meinem kleinen Heim-Labor für alle Temperaturen zwischen -20°C und +10°C justiert
und kalibriert werden.
Die Geräte konnten auch auf einem Fahrzeug installiert werden. Sofort nach Abschluss der
ersten Labortests nahm ich mit Heinz Prüller Kontakt auf, um ein solches System in der
Formel-1 testen zu können. Er versprach
Unterstützung. In einigen TV-Übertragungen nannte er angeblich
wiederholt meinen Namen. Leider war es mir aus familiären Gründen
unmöglich, Sonntags 3 Uhr nachmittags vor dem Fernsehschirm zu sitzen -
also wusste ich davon nichts. Im August 1982 fuhr ich mit einem
Vorführgerät zum Grand Prix nach Zeltweg und sprach mit dem Rennfahrer Marc Surer über die Einsatzmöglichkeiten zur
lfd. Rundenzeit-Anzeige. Er empfahl mir, zu Williams zu gehen. Aus dem Projekt wurde
schließlich nichts. Bekannt ist nur, dass viele Teams heute dasselbe System verwenden,
ohne dass ich auch nur einen Cent gesehen hätte...
November 82 fanden dann wieder Tests im Ski-Bereich unter Renn-Bedingungen auf dem
Rettenbachferner bei Sölden statt.
Kurt Hoch und
Werner Margreiter als Damentrainer
unterstützten dieses Projekt. Für die Tests stellten sich die damaligen ÖSV-Läuferinnen
Elisabeth Kirchler,
Claudia Riedl,
Anni Kronbichler
und
Ida Ladstätter (s. auch unten
im Bild) zur Verfügung.
Österreichische Presse nahm von den Rests Notiz. Es erschienen Artikel
u. a. in der
KRONE und in
Heinz Prüllers Magazin "Ski-Welt". Bei der Lektüre ist allerdings Vorsicht
geboten: Die Sportjournalisten kannten sich nicht aus, wie mein Gerät tatsächlich funktioniert; und tippten auf "Funkübertragung einer gespeicherten Zeit", "Zufunken der Zwischenzeit " und ähnlichen Kram. Die Vorarlberger Fa.
ALGE hatte übrigens mit der Entwicklung nie das Geringste zu tun; genau so wenig wie mein damaliger Arbeitgeber
aus der Bahnbaumaschinen-Branche. (Diese Leute wurden erst dann aufmerksam, als sie von meinen
Patenten erfuhren). Als ich dem bekannten österreichischen Sport-journalisten
Heinz Prüller später mal telefonisch erklären wollte, wie SensorTiming tatsächlich funktioniert, und zu welchem Zweck es überall eingesetzt werden könne, wurde er böse...
Von diesen Tests gibt es Fotos --> hier klicken !:
foto 1
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foto 3
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foto 7
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